Ein Fressen für Django

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Kategorie
Filme
Date
Freitag, 25. April 2025 23:15

EIN FRESSEN FÜR DJANGO

W DJANGO!

ITA 1971, DF, 83 Min., 35mm, CS

Regie: Edoardo Mulargia

Buch: Nino Stresa

Kamera: Marcello Masciocchi

Musik: Piero Umiliani

Mit Anthony Steffen, Glauco Onorato, Riccardo Pizzuti, Stelio Candelli

(K)Ein Fressen Für Django

Bevor sich unwissende Zuschauer die Frage stellen: Nein, man wird in diesem Film nicht erfahren, welchen kulinarischen Köstlichkeiten sich unser Titelheld hingibt. Und ohne viel an Filminhalt verraten zu wollen, kann dennoch gesagt werden, dass Django kein einziges mal beim Essen zu sehen sein wird. Allerdings bleibt dafür ebenso wenig Zeit, denn Django, wie er im Übrigen ausnahmsweise auch mal in der Originalfassung heißt, ist viel zu beschäftigt damit, der sogenannten Kleeblattbande hinterherzujagen, die seine Frau auf dem Gewissen hat. Dabei bandelt unser Protagonist  mit dem listigen Halunken Carranza an, der durch Djangos Schießfertigkeiten die dicken Dineros riecht und gestohlene Gewehre während der Mexikanischen Revolution verschachern will. Im Gegenzug für die Unterstützung will er Django bei seiner Rache helfen. Schnell wird allerdings klar, dass Carranza Django nicht alles mitzuteilen scheint, was er weiß …

Sonderlich originell ist der klassische - mit etwas Zapata-Anstrich angereicherte - Rachewestern freilich nicht. Gerade der Revolutionssubplot leidet etwas an der äußerst kostengünstigen Produktionsweise, was sich zum Beispiel bemerkbar macht, wenn in den ohnehin billig anmutenden Sets dann nur eine kleine, wenig authentisch wirkende Gruppe an Soldaten tot umfallen darf. Edoardo Mulargia inszeniert dennoch gewohnt solide, ohne sonderlich von bekannten Pfaden abzuweichen. Piero Umiliani darf einen schmissigen Soundtrack mit gewissem Wiedererkennungswert beitragen, während Marcell Mastiocchi die ein oder andere hinreißende Kameraeinstellung auf die Leinwand zaubert. Anthony Steffen, ganz in schwarz gehüllt wie im ähnlich gelagerten »Spiel dein Spiel und töte, Joe«, darf wieder in gekonnter Art und Weise den Revolver schwingen, trägt sogar ausnahmsweise keinen zu kleinen Hut und gibt eine gewohnt steife, aber dennoch brauchbare Performance ab. Ein immenser Vorteil der Handlungsreduzierung auf das Nötigste, ist, dass der Film relativ schnell und häufig in Schießereien mündet, womit er einem typischen Actionwestern mit hoher Sterbedichte der damaligen Zeit entsprechen dürfte. „Ein Fressen für Django“ ist gewiss kein Überflieger, doch das, was er tut, macht er gut - darauf ein: Hoch lebe Django!

Lucas Zimmermann

 
 

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