25
Apr.
2025
Freitag, 25. April 2025 21:15 - Sonntag, 27. April 2025 21:15
Programmübersicht   Freitag, 25. April 21:15 Uhr Leg ihn um, Django! 23:15 Uhr Ein Fressen für Django   Samstag, 26. April 14:00 Uhr Eine Stadt nimmt Rache 16:00 Uhr

Programmübersicht

 

Freitag, 25. April

21:15 Uhr Leg ihn um, Django!

23:15 Uhr Ein Fressen für Django

 

Samstag, 26. April

14:00 Uhr Eine Stadt nimmt Rache

16:00 Uhr Auf die Knie, Django

21:00 Uhr Tepepa

23:00 Uhr Sing mir das Lied der Rache

 

Sonntag, 27. April

13:00 Uhr Bratpfanne Kaliber 38

15:00 Uhr Adios Gringo

17:00 Uhr Die fünf Gefürchteten

25
Apr.
2025
Freitag, 25. April 2025 21:15
LEG IHN UM, DJANGO VADO … L`AMMAZZO E TORNO ITA 1967, DF, 96 Min., 35mm, CS, TC Regie: Enzo G. Castellari Buch: Enzo G. Castellari, Tito

LEG IHN UM, DJANGO

VADO … L`AMMAZZO E TORNO

ITA 1967, DF, 96 Min., 35mm, CS, TC

Regie: Enzo G. Castellari

Buch: Enzo G. Castellari, Tito Carpi, Giovanni Simonelli Kamera Giovanni Bergamini

Musik: Francesco de Masi, Allesandro Allesandroni

Mit George Hilton, Ed Byrnes, Gilbert Roland, Stefania Careddu, Pedro Sanchez

Drei namenlose Revolverhelden reiten auf einer dreckigen Straße in eine kleine Stadt ein. Ihre Blicke kreuzen sich wortlos, denn ein Wagen mit drei Särgen fährt ihnen entgegen. Als sie erkennen, dass diese ihre Namen tragen, ist es bereits zu spät - einige gezielte Schüsse hallen zwischen den Hütten und der Kopfgeldjäger Django kann schon mal das verdiente Kopfgeld zählen. Schon diese Eingangssequenz zeigt, dass wir es hier mit einem augenzwinkernden Vertreter des Italo-Westerns zu tun haben.

1967 war die Zeit, als Sergio Leone mit seiner Dollar-Trilogie große Erfolge gefeiert hatte und die Django-Filme die Kinos fluteten. Und Enzo G. Castellaris »Leg ihn um, Django« war einer davon. Western-Star George Hilton (»Django – Sein Gesangbuch war der Colt«) gibt den wortkargen Revolverhelden (er heißt im Original eigentlich Straniero), der seinen Widersachern immer einen Schritt voraus ist. Seine Suche nach der 300.000 Dollar schweren Beute aus einem Raubüberfall auf einen schwer bewachten Zug ist durchzogen mit Verrat, Intrigen und ständig wechselnden Allianzen. Ein Räuber will vor der Exekution bewahrt, ein Familienwappen identifiziert und eine ganze Verbrecherbande hintergangen werden, bevor die wertvollen Silberdollars wieder ans Licht kommen.

Wie von Castellari nicht anders zu erwarten, trumpft »Leg ihn um, Django« immer dann besonders auf, wenn den Schießeisen das Reden überlassen wird. Genauso geizt die Geschichte, die von den selbst nicht unbekannten Kollegen Romolo Guereri (»Johnny Yuma«) und Sauro Scavolini (»Mannaja – Das Beil des Todes«) erdacht wurde, nicht mit Anspielungen auf Klassiker des Genres und augenzwinkernden Humor. Der gebürtigen Südamerikaner George Hilton trifft zudem in US-Westernstar Gilbert Roland (»The Cisco Kid«) als Räuber Montero auf einen ebenbürtigen Gegenspieler.

»Leg ihn um, Django« mag kein Vier-Sterne-Menü für den Western-Gourmet abgeben, dennoch erwartet den geneigten Fan ein gut gemachter, wohlschmeckender Genre-Eintopf, der auf ganzer Linie zu unterhalten weiß.

Thomas Hortian

(gezeigt wird eine WA Kopie unter dem Titel »Glory, Glory Halleluja«)

25
Apr.
2025
Freitag, 25. April 2025 23:15
EIN FRESSEN FÜR DJANGO W DJANGO! ITA 1971, DF, 83 Min., 35mm, CS Regie: Edoardo Mulargia Buch: Nino Stresa Kamera: Marcello Masciocchi Musik:

EIN FRESSEN FÜR DJANGO

W DJANGO!

ITA 1971, DF, 83 Min., 35mm, CS

Regie: Edoardo Mulargia

Buch: Nino Stresa

Kamera: Marcello Masciocchi

Musik: Piero Umiliani

Mit Anthony Steffen, Glauco Onorato, Riccardo Pizzuti, Stelio Candelli

(K)Ein Fressen Für Django

Bevor sich unwissende Zuschauer die Frage stellen: Nein, man wird in diesem Film nicht erfahren, welchen kulinarischen Köstlichkeiten sich unser Titelheld hingibt. Und ohne viel an Filminhalt verraten zu wollen, kann dennoch gesagt werden, dass Django kein einziges mal beim Essen zu sehen sein wird. Allerdings bleibt dafür ebenso wenig Zeit, denn Django, wie er im Übrigen ausnahmsweise auch mal in der Originalfassung heißt, ist viel zu beschäftigt damit, der sogenannten Kleeblattbande hinterherzujagen, die seine Frau auf dem Gewissen hat. Dabei bandelt unser Protagonist  mit dem listigen Halunken Carranza an, der durch Djangos Schießfertigkeiten die dicken Dineros riecht und gestohlene Gewehre während der Mexikanischen Revolution verschachern will. Im Gegenzug für die Unterstützung will er Django bei seiner Rache helfen. Schnell wird allerdings klar, dass Carranza Django nicht alles mitzuteilen scheint, was er weiß …

Sonderlich originell ist der klassische - mit etwas Zapata-Anstrich angereicherte - Rachewestern freilich nicht. Gerade der Revolutionssubplot leidet etwas an der äußerst kostengünstigen Produktionsweise, was sich zum Beispiel bemerkbar macht, wenn in den ohnehin billig anmutenden Sets dann nur eine kleine, wenig authentisch wirkende Gruppe an Soldaten tot umfallen darf. Edoardo Mulargia inszeniert dennoch gewohnt solide, ohne sonderlich von bekannten Pfaden abzuweichen. Piero Umiliani darf einen schmissigen Soundtrack mit gewissem Wiedererkennungswert beitragen, während Marcell Mastiocchi die ein oder andere hinreißende Kameraeinstellung auf die Leinwand zaubert. Anthony Steffen, ganz in schwarz gehüllt wie im ähnlich gelagerten »Spiel dein Spiel und töte, Joe«, darf wieder in gekonnter Art und Weise den Revolver schwingen, trägt sogar ausnahmsweise keinen zu kleinen Hut und gibt eine gewohnt steife, aber dennoch brauchbare Performance ab. Ein immenser Vorteil der Handlungsreduzierung auf das Nötigste, ist, dass der Film relativ schnell und häufig in Schießereien mündet, womit er einem typischen Actionwestern mit hoher Sterbedichte der damaligen Zeit entsprechen dürfte. „Ein Fressen für Django“ ist gewiss kein Überflieger, doch das, was er tut, macht er gut - darauf ein: Hoch lebe Django!

Lucas Zimmermann

26
Apr.
2025
Samstag, 26. April 2025 14:00
KEIN REQUIEM FÜR SAN BASTARDO A TOWN CALLED BASTARD E/GB 1971, DF, 94 Min., 35mm, CS Regie: Robert Parrish Buch: Richard Aubrey, S. Benjamin

KEIN REQUIEM FÜR SAN BASTARDO

A TOWN CALLED BASTARD

E/GB 1971, DF, 94 Min., 35mm, CS

Regie: Robert Parrish

Buch: Richard Aubrey, S. Benjamin Fisz

Kamera: Manuel Berenguer

Musik: Waldo De Los Rios

Mit Robert Shaw, Martin Landau, Stella Stevens, Telly Savalas, Michael Craig

Im Jahre 1895 massakrieren mexikanische Revolutionäre die bessere Gesellschaft von San Bastardo. 10 Jahre nach dem Blutbad hat sich ein Bunch Desperados unter der Führung von Don Carlos in San Bastardo niedergelassen, um die Bewohner zu terrorisieren. Mit dem Eintreffen von Alvira Montes und ihrem taubstummen Kutscher kehrt nun gar die Aussicht auf Reichtum ein, denn Alvira bietet jedem 20.000 $, der ihr den Mörder ihres Mannes (ein Opfer des Massakers) liefert. Don Carlos wittert leichte Beute, wird aber binnen kurzem eines Besseren belehrt.

Kein Requiem für San Bastardo spielt in den Jahren 1895 und 1905. Und zwar auf der mexikanischen Seite des Rio Grande. Dort wo die Kluft zwischen Arm und Reich immens und der Wohlhabende Herr über Leben und Tod ist.

Im Gegensatz zu einem Gros der Western, die während der Diaz-Diktatur spielen und missbilligend über die Zweiklassengesellschaft referieren, verzichtet Robert Parrish auf gesellschaftskritische Töne. Stattdessen kreierte er einen Schauplatz an dem die letzte Messe gelesen und dem das Requiem längst verstummt ist. Er kreierte einen, von Dantes Inferno gespeisten, Vorhof zur Hölle.

Denn ähnlich dem ungetauften Virgil und dem Reisenden Dante treten die Filmfiguren Alvira Montes und ihr taubstummer Begleiter in den sinnbildlichen Limbus - San Bastardo - ein. Für sie ist es nun an der Zeit unter vielen Teufeln den Satan zu identifizieren. Ein potenzieller Kandidat ist Don Carlos, gespielt von Telly Savallas, der 1978 bei einer Preisverleihungsshow kundtat, wie toll er die Sex Pistols findet, worauf sich einige Londoner Second-Wave-Punks auch prompt die Köpfe kahl schoren.

Für die mit vielen weiteren bekannten Gesichtern gespickte englisch-spanische Co-Produktion (»Kein Requiem für San Bastardo«) mischte Robert Parrish die Ingredienzien des Italo-Western mit denen des klassischen Horrorfilms. Mithilfe dieser Rezeptur gelang es ihm eine bedrohliche Atmosphäre zu erzeugen, wie wir sie aus unkonventionellen Genreklassikern wie »Die sich in Fetzen schießen«, »Willkommen in der Hölle« als auch »Töte, Django« kennen.

Frank Faltin

(gezeigt wird eine WA Kopie unter dem Titel »Eine Stadt nimmt Rache«)

26
Apr.
2025
Samstag, 26. April 2025 16:00
AUF DIE KNIE, DJANGO, UND LECK‘ MIR DIE STIEFEL! BLACK JACK ITA 1968, DF, 95 Min., 35mm, Breitwand Regie: Gianfranco Baldanello Buch:

AUF DIE KNIE, DJANGO, UND LECK‘ MIR DIE STIEFEL!

BLACK JACK

ITA 1968, DF, 95 Min., 35mm, Breitwand

Regie: Gianfranco Baldanello

Buch: Gianfranco Baldanello, Augusto Finocchi, Marius Mattei

Kamera: Mario Fioretti

Musik: Lallo Gori

Mit Robert Woods, Lucienne Bridou, Rik Battaglia, Mimmo Palmara, Gottfredo Unger

Der Desperado Jack Murphy (Django) will seiner Schwester zuliebe ein gutbürgerliches Leben führen. Nun soll eine letzte Diebestour den gemeinsamen Wunsch realisieren. Der akribisch geplante Raubzug glückt, doch Jacks Kumpane sind nicht bereit, die Beute mit ihm zu teilen. Stattdessen vergewaltigen, skalpieren und töten sie seine Schwester und machen Murphy zum Krüppel. Fortan zählt für den Gezeichneten nur noch die Rache und wo auch immer Jack auftaucht, stapeln sich die Leichen. 

Robert Woods goldene Westernzeit verorte ich zwischen 1966 und 1969, denn in dieser Zeitspanne lässt sich das Herzstück seines Western-Œuvres erfassen: »Jonny Madoc«, »El Puro«, »Black Jack«. Drei exzellente Western in denen Woods drei unterschiedliche Charaktere mit analogen Ambitionen mimt: Sie treten allein gegen einen zahlenmäßig deutlich überlegenen Gegner an, um Rache zu nehmen.

Black Jack (»Auf die Knie, Django und leck‘ mir die Stiefel«) thematisiert den Rachefeldzug eines gebrochenen Desperados, dem alles genommen wurde. Unauslöschlich ist sein Hass, unauslöschlich ist seine Bereitschaft zu töten. Jeder Mord ist ein stets wiederkehrender Zwangsakt, bei dem er die jeweiligen Tatorte in Theaterbühnen verwandelt und sich während seiner Performance hohnlächelnd anfeuert. Ad interim als auch darüber hinaus durchlebt der Zuschauer ein Wechselbad der Gefühle, erlebt, wie Jack Murphy vom Opfer zum Täter und wiederum zum Opfer wird, erlebt ein Finale, das für fortwährende Verfinsterung sorgt.    

Die Außenaufnahmen zu diesem knallharten als auch clever inszenierten Western wurden an der Südspitze Israels, in der Wüste nahe Eilat, fotografiert. Bedauerlicherweise fiel der Name (Black) Jack Murphy dem damaligen Django-Hype zum Opfer, sodass der Hauptcharakter zum x-ten Django transformierte. Und da Django in der BRD als unsterblich vermarktet wurde, passte der bundesdeutsche Verleih das Ende den damaligen Zuschauerwartungen an. Mein Text bezieht sich auf die italienische Originalversion und dient primär als ein Indikator für nachfolgende Diskussionen.

Frank Faltin

26
Apr.
2025
Samstag, 26. April 2025 21:00
TEPEPA Tepepa ITA/ESP 1968, DF, 108 Min., 35mm, CS Regie: Giulio Petroni Buch: Giulio Petroni, Franco Solinas, Ivan Della Mea Kamera: Francisco Marin

TEPEPA

Tepepa

ITA/ESP 1968, DF, 108 Min., 35mm, CS

Regie: Giulio Petroni

Buch: Giulio Petroni, Franco Solinas, Ivan Della Mea

Kamera: Francisco Marin

Musik: Ennio Morricone

Mit Tomas Milian, Orson Welles, John Steiner, Josè Torres, Luciano Casamonica

Die Revolution frißt bekanntermaßen sehr häufig ihre Kinder. So muss auch der gejagte Freiheitskämpfer Tepepa nach dem erfolgreichen Umsturz des alten Systems feststellen, dass sich eigentlich nichts geändert hat. "Nach dem Spiel ist vor dem Spiel", würde man im Fußball sagen. Also stellt er sich gegen den neuen Präsidenten und schart seine alten Gefolgsleute um sich, das Feuer erneut zu entfachen. Ihm zur Seite steht der Engländer Dr. Price, der sich in den Wirren der Revolution selbst verloren zu haben scheint. Doch in Oberst Cascorro hat er auch einen unbarmherzigen und skrupellosen Widersacher, der das Aufbegehren des einfachen Volkes im Keim ersticken will…

»Tepepa«, episch in Szene gesetzt von Regisseur Giulio Petroni (»Von Mann zu Mann«), gehört zu den wenigen großen Revolutionswestern des italienischen Kinos, braucht sich vor den bekannteren Klassikern wie »Töte, Amigo« von Politfilmer Damiano Damiani oder »Todesmelodie« vom großen Sergio Leone nicht verstecken. Erlesene Bilder werden von der Musik Ennio Morricones kongenial untermalt. Die Geschichte von »Tepepa« erweist sich außerdem gespickt mit Widerhaken, die sich im Gedächtnis festkrallen.

Tomas Milian (»Der Gehetzte der Sierra Madre«), Orson Welles (»Citizen Kane«) und John Steiner (»Wolfsblut«) bilden das darstellerische Dreigestirn dieses Werkes. Milian brilliert abermals als Revolutionär aus Leidenschaft, in dem gute Absichten auf fortschreitende emotionale Verrohung treffen. Welles verkörpert den heute viel bemühten "alten, weißen Mann", einen Sadisten, der den Status Quo mit Gewalt aufrecht erhalten will. Und Steiner scheint helfende Hand und Opfer zugleich, um Objektivität bemüht, aber immer mehr den Überblick verlierend.

»Tepepa« erzählt eine ergreifende Geschichte über Unterdrückung und Widerstand, über den schmalen Grat zwischen Gerechtigkeit und Willkür. Petronis Film bewerkstelligt dies mit Humor, getragen durch Milians einzigartiges Spiel, genauso wie mit Schockmomenten und überraschenden Wendungen. Großes Kino par excellence!

Thomas Hortian

26
Apr.
2025
Samstag, 26. April 2025 23:00
SING MIR DAS LIED DER RACHE MI CHIAMAVANO REQUIESCAT … MA AVEVANO SBAGLIATO ITA / ESP 1973, DF, 88 Min., 35mm, Breitwand Regie:

SING MIR DAS LIED DER RACHE

MI CHIAMAVANO REQUIESCAT … MA AVEVANO SBAGLIATO

ITA / ESP 1973, DF, 88 Min., 35mm, Breitwand

Regie: Mario Bianchi

Buch: Vittorio Salerno, Alberto Cardone, Eduardo M. Brochero

Kamera: Emilio Foriscot

Musik: Gianni Ferrio

Mit Alan Steel, William Berger, Gilberto Galimberti, Celine Bessy, Frank Brana

Als Captain Madison (Alan Steel) zu seinem Stützpunkt zurückkehrt, muss er feststellen, dass das gesamte Fort brutal niedergemetzelt wurde. Schuld daran ist Madisons Erzfeind Machedo (William Berger), der das Massaker mit seiner Bande marodierender Soldaten beging und Madison anschließend einer ordentlichen Folterung unterzieht, bei denen die Hände des Offiziers obendrauf zerschossen werden. Von nun an ist Madison als schwarzgekleideter Rächer auf der Suche nach seinen Peinigern, um ihnen die Rechnung standesgemäß mit hohem Bleigehalt zu servieren …

Liest man sich seine Vita aufmerksam durch, so wird man bemerken, dass wenn immer ein italienisches Filmgenre an Popularität abzuebben drohte, Mario Bianchi nicht weit weg war, um noch mindestens einen eigenen Beitrag zum einsetzenden Todesröcheln beizusteuern. 1973 war die glorreiche Zeit des knallharten Western in Italien eigentlich schon vorbei, denn das Publikum strömte Anfang der siebziger Jahre lieber zu Komödien à la Spencer & Hill und deren Ableger in die Lichtspielhäuser und dennoch wagte Bianchi den erfolglosen Versuch, einen Western in alter Tradition abzuliefern und obendrauf das Barometer an Erbarmungslosigkeit wieder etwas zu steigern. Immerhin ist »Sing mir das Lied der Rache« bis heute der einzige Western-Beitrag aus Italien, dem die FSK damals die Freigabe verweigerte und somit die Spitzenorganisation  der Filmwirtschaft (SPIO) übernehmen musste, um Bianchis Werk zumindest (mit Schnittauflagen) „Keine Jugendfreigabe“ zu bescheinigen, damit dieses in den deutschen Kinos im Spätsommer 1974 bedenkenlos anlaufen konnte. Und ja, an Gräueltaten und Brutalitäten wird die gesamte Spielzeit über freilich nicht gegeizt, fast könnte man sogar meinen, die dünne Handlung diene nur der Aneinanderreihung von Sadismen, aber die deutsche Synchronisation aus dem Hause PROfilm GmbH peppte die gezeigte Niedertracht um ein erhebliches auf, zudem ist William Berger als fieser Bandenanführer erneut eine Wonne und Gianni Ferrio liefert wie gewohnt ein paar ansprechende Klänge für den Genre-Fan – daher mein Aufruf, nicht zeitig ins Bettchen zu gehen, sondern lieber mit Muskelmann Alan Steel das Lied der Rache trällern!

Tobias Reitmann

27
Apr.
2025
Sonntag, 27. April 2025 13:00
BRATPFANNE KALIBER 38   ...E ALLA FINE LO CHIAMARONO JERUSALEM  L´IMPLACABILE ITA 1971, DF, 90 Min., 35mm, CS Regie:Antonio Secchi Buch: Mario

BRATPFANNE KALIBER 38

 

...E ALLA FINE LO CHIAMARONO JERUSALEM  L´IMPLACABILE

ITA 1971, DF, 90 Min., 35mm, CS

Regie:Antonio Secchi

Buch: Mario Amendola, Massimo Franciosa, Luisa Montagnana

Kamera: Giorgio Regis

Musik: Franco Micalizzi

Mit Scott Holden, Keenan Wynn, Delia Boccardo, Mimmo Palmara

Billy Bronson will gemeinsam mit seinem Sohn Jessie sowie dem tollpatschigen Bobo Bison zwei Kisten Gold an den Südstaatenoffizier Briscott, der eine Redneck-Armee gegen die Yankees mobilisieren will, liefern. Da das hellgelbe Edelmetall im Wilden Westen erwiesenermaßen außerordentlich begehrt ist, kommt es zeitnah zu den ersten von Kapriolen flankierten Komplikationen.

»...e alla fine lo chiamarono Jerusalem l'implacabile« wurde für seinen bundesdeutschen Kinoeinsatz vom Jugendfilm-Verleih mit dem beispiellosen Namensschild »Bratpfanne Kaliber 38« etikettiert. Ein vom Erfolg der Trinità-Western inspirierter Klamauk-Western.

Dessen Regisseur, Antonio Secchi, agierte vornehmlich als Kameramann und zeichnet für die Fotografie einiger Italo-Western, bei denen er u. a. mit Carlo Lizzani und Damiano Damiani zusammenarbeite, verantwortlich. 

»Bratpfanne Kaliber 38« ist Secchis einzige Regiearbeit. Für dessen Gestaltung jonglierte der gebürtige Lombarde mit geläufigen Ingredienzien des US-amerikanischen Westernkinos, um diese nach seinem Gutdünken auf Zelluloid zu verewigen. So persifliert er die klassischen Vater-(Zieh)Sohn-Western (siehe »Duell im Morgengrauen« oder »Red River«) als auch die Boy-Hero-Western (siehe »Mein großer Freund Shane«). Ferner lassen sich mit Blick auf Secchis Figurenkonstruktionen Gemeinsamkeiten (Die Habgier, die Bitch, der Franzose) mit Terence Youngs »Rivalen unter roter Sonne« enkodieren.

»Bratpfanne Kaliber 38« ist ein innovationsfreudiger Western, der sein Publikum kraft annehmbar agierender Protagonisten sowie einem stets chargierendem Goldbesitz unterhalten kann. Trotzdem sollten Sie sich - wie gemeinhin bei jedem  Klamauk-Western - nicht allzu sicher wiegen, denn obwohl das Dialogbuch von Eberhard Storek recht ordentlich ausgefallen ist, liefert die bundesdeutsche Bearbeitung der PROfilm GmbH dennoch allerlei gnadenlose Albernheiten, im Speziellen rekurrent-niveaulose Verdauungsscherze, die Ihr Nervenkostüm auf eine harte Probe stellen könnten.  

Frank Faltin

27
Apr.
2025
Sonntag, 27. April 2025 15:00
ADIOS GRINGO   (ADIOS GRINGO) ITA/ESP/FRA 1965, DF, 98 Min., 35mm, CS Regie: Giorgio Stegani Buch: Josè Luis Jerez, Giorgio Stegani, Michèle Villerot Kamera:

ADIOS GRINGO

 

(ADIOS GRINGO)

ITA/ESP/FRA 1965, DF, 98 Min., 35mm, CS

Regie: Giorgio Stegani

Buch: Josè Luis Jerez, Giorgio Stegani, Michèle Villerot

Kamera: Francisco Sempere

Musik: Benedetto Ghiglia

Mit Giuliano Gemma, Ida Galli, Nello Pazzafini, Roberto Camardiel

Der Cowboy Brent Landers lässt sich von seinem alten Kumpel Gil Clawson eine Rinderherde ohne Brandzeichen andrehen. Im nächsten Ort muss er allerdings schnell lernen, dass diese Rinder einem örtlichen Viehbaron gehören, der sein Recht notfalls auch mit der Waffe einfordert. Dumm, dass Brent mit dem Colt verflucht schnell ist: Der Viehbaron beißt in den Staub, und Brent muss vor einer Hanging Party flüchten. Fortan zieht er als steckbrieflich gesuchter Mörder durchs Land, um Gil Clawson zu finden und ihn zu einer Aussage zu seinen Gunsten zu bewegen. Clawson allerdings hat in Miesnest-City ein gutes Auskommen gefunden. Dort beherrscht der örtliche Obermotz Ranchester die Stadt, und dessen geliebter Sohnemann Avery macht heimlich Karriere als Bandit, nämlich eben zusammen mit Clawson und seinen Männern. Und da weder Clawson noch Avery moralisch besonders hoch stehen, hängen sie Brent gleich noch ihre eigenen Postkutschenüberfälle an. Und einen Mord. Für Brent wird die Luft langsam verdammt dünn …

Eigentlich habe ich diesem Film mal irgendwann anderthalb Seiten Besprechung gewidmet. Aber wer benötigt anderthalb Seiten, wenn das Fazit alles sagt, was es zu sagen gibt: Gemma rockt, Pazzafini rockt, Massimo Righi gibt als Avery Ranchester den jungen Halbstarken mit Hang zur Schwerstkriminalität voller Inbrunst, Jean Martin trägt schwarz und hat ebensolche Gedanken, und die Musik schmeichelt dem Ohr und entlässt den Zuschauer mit einem Herzschmerz-Lied in den Sonnenuntergang, wie er schöner kaum sein kann. Da stören dann auch die gradlinigen Gut-/Böse-Abgrenzungen nicht mehr, welche die Figuren alle ein wenig klischeebeladen wirken lassen, und auch dass die Kleidung (bis auf das Showdown) weitgehend ordentlich und sauber ist lässt sich verschmerzen. Denn schließlich wollen wir in einem Italo-Western eigentlich nichts anderes sehen als nette Menschen, die boshafterweise den niederträchtigen Menschen in die Quere kommen, dafür die Hucke voll bekommen, und am Schluss wieder aufstehen und den Bösen geben, was den Bösen gebührt. Und genau das gibt es hier: Die Niedertracht feiert fröhliche Urständ, und der Zuschauer freut sich.

 

Maulwurf

27
Apr.
2025
Sonntag, 27. April 2025 17:00
DIE FÜNF GEFÜRCHTETEN UN ESERCITO DI CINQUE UOMINI I 1969, DF, 105 Min., 35mm, Breitwand, TC Regie: Don Taylor, Italo Zingarelli Buch: Dario

DIE FÜNF GEFÜRCHTETEN

UN ESERCITO DI CINQUE UOMINI

I 1969, DF, 105 Min., 35mm, Breitwand, TC

Regie: Don Taylor, Italo Zingarelli

Buch: Dario Argento, Marc Richards

Kamera: Enzo Barboni

Musik: Ennio Morricone

Mit Peter Graves, Bud Spencer, James Daly, Nino Castelnuovo

„Guten Morgen Mr. Dutchman. Dies ist General Huerta. Er regiert Mexiko und unterdrückt die Kleinbauern und die Tagelöhner auf grausame Weise. Das Volk lehnt sich dagegen auf und führt eine blutige Revolution gegen die Soldateska. Die europäischen Freunde Huertas schicken ihm in einem Zug eine halbe Million Dollar in Gold. Der Zug ist wie folgt bewacht: Ein Wagen mit Soldaten, ein flacher Waggon mit Soldaten und Maschinengewehren, dann der gepanzerte Wagen mit dem von Soldaten bewachten Gold, und hinten wieder ein flacher Waggon mit einer Kanone und ebenfalls Soldaten. 20 Minuten vorneweg fährt ein Sicherungszug, um sicherzustellen, dass keine Minen oder beschädigte Gleise die Fahrt aufhalten könnten. Ihr Auftrag: Bemächtigen Sie sich des Goldes und verteilen Sie es unter ihren Männern. Sollten Sie oder jemand aus Ihrer Spezialeinheit gefangengenommen oder getötet werden, so ist das verdammtes Pech. Dieses Programmheft wird sich in 20 Sekunden selbst vernichten…“

»Kobra, übernehmen Sie« in der mexikanischen Revolution! Oder anders ausgedrückt: Ein Heist, ein unmöglicher Auftrag, ein Raub der Sonderklasse, durchgeführt von absoluten Spezialisten: Augustus (James Daly) der Sprengstoffexperte, Luis (Nino Castelnuovo) der Akrobat, Mesito (Bud Spencer) der Muskelmann und Samurai (Tetsuro Tanba) der Messerwerfer. Und als Kopf der Operation der Dutchman (Peter Graves), der hier seine Rolle des Jim Phelps aus »Kobra, übernehmen Sie« wiederholt: Er hat immer alle Fäden in der Hand, überblickt den gesamten Plan, und kann bei unvorhergesehenen Ereignissen improvisieren. Denn wie so oft bei einem Heist oder einem genialen Plan passieren eine Menge unvorhergesehene Dinge! Und weil wir hier von einem europäischen Western reden anstatt von einer US-amerikanischen TV-Serie, kommt auch die Seite der Revolution nicht zu kurz: Sadistische Offiziere, die ihre Soldaten in aussichtslose Kämpfe jagen. Zerlumpte Peones, die grausam Rache nehmen an ihren Unterdrückern. Rassige Schönheiten, die Waffen nicht nur zur Zierde tragen, sondern sie auch benutzen. Und mittendrin 5 Gringos (zugegeben: 3 Gringos, ein Mexikaner und ein Japaner), die versuchen zum Gold zu kommen: Für 5 Männer war die Revolution nicht die Hölle. Sie war Business …

Eine überbordende Mischung aus Revolutionswestern und Heist, nach einem Buch von Dario Argento und mit der Musik von Ennio Morricone sowie dem wunderschönen Gesicht von Daniela Giordano. Was kann da noch schiefgehen?

Maulwurf

(gezeigt wird eine WA Kopie unter dem Titel »Die fünf Gefürchteten und ein Halleluja«)

29
Apr.
2025
Dienstag, 29. April 2025 21:15
The Fog – Nebel des Grauens Originaltitel: The Fog, USA 1980, 90 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: John Carpenter, Darsteller:

The Fog – Nebel des Grauens

Originaltitel: The Fog, USA 1980, 90 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: John Carpenter, Darsteller: Adrienne Barbeau, Jamie Lee Curtis, Janet Leigh

Kurz vor der Feier seines hundertjährigen Bestehens wird die scheinbare Idylle des kalifornischen Küstenortes Antonio Bay empfindlich gestört. Es kommt zu mysteriösen Ereignissen: Pünktlich zur Geisterstunde hupen Autos von selbst, Benzin läuft aus den Zapfsäulen, Telefone klingeln wie verrückt und eine unheimliche Nebelbank kriecht auf die Stadt zu. Offensichtlich hängt dies alles mit einer verhängnisvollen Begebenheit zusammen, die die Gründung der Stadt einst erst ermöglichte ...
Mit diesem Streifen hat Carpenter vielleicht den letzten wahren amerikanischen Klassiker des urtümlichen Geister- und Gruselfilms geschaffen. Und dies zu einer Zeit, in der er höchstpersönlich dem Genre mit seinem zwei Jahre zuvor entstandenen „Halloween“ ein anderes Gesicht gegeben hat. War der Nebel bislang nur Beiwerk, dies allerdings in zahlreichen Horrorfilmen, wurde er nun erstmals zum Hauptelement eines Schockers.

John-Carpenter-Special

Anlässlich des frisch erschienen Buches „Horror und Apokalypse“ über Kultregisseur John Carpenter präsentiert das KommKino eine Lesung und mehrere Carpenter-Klassiker, die größtenteils schon lange nicht mehr im Kino zu sehen waren.

 

30
Apr.
2025
Mittwoch, 30. April 2025 21:15
Elvis USA 1979, 105 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: John Carpenter, Darsteller: Kurt Russell, Shelley Winters, Bing Russell

Elvis

USA 1979, 105 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: John Carpenter, Darsteller: Kurt Russell, Shelley Winters, Bing Russell

Eigentlich als Horror- und Phantastikregisseur bekannt, drehte Carpenter hier ein lupenreines Biopic über den noch immer größten Rockstar der Musikgeschichte.

Die Kritiken fielen reserviert aus. Aber:

„Das Publikum jedenfalls mochte, was es sah. Mit einer Quote von 27,3% landete Elvis auf Platz 6 der meistgesehenen Shows im US-Fernsehprogramm der Woche vor den eingangs erwähnten Klassikern und der Erfolg führte dazu, dass man den Film im Anschluss auch noch in die europäischen Kinos brachte. Nur John Carpenter blickte im Anschluss mit gespaltenen Gefühlen zurück auf das Unternehmen. Man hatte dem für seine eigenen Scores bekannten Filmemacher (am ikonischsten ist wohl sein Original Halloween-Score) nicht erlaubt eigene Musik beizusteuern oder den Film zu schneiden. 

Trotzdem bleibt Elvis in Erinnerung als Besonderheit in einer ohnehin besonderen Filmographie und als ein Biopic, das die Essenz seines Subjekts wunderbar einfängt.“ (Katrin Doersken, www.kino-zeit.de)

Oliver Noeding über den Film:

„Er „konserviert“ den Menschen Elvis als mythische Gestalt, die die Zeiten überdauern und sich vom Kontext ihres historischen Hintergrundes komplett ablösen wird. Insofern ist es nur logisch, dass Carpenter sich nicht für den biologischen Tod seines Protagonisten interessiert. Elvis war ja vorher längst unsterblich geworden. (…) ELVIS erzählt eigentlich nichts Neues. Aber das Mysterium, das seine Hauptfigur im Kern immer noch ist und das ihn zum anhaltenden Faszinosum macht, das bringt er zum Strahlen wie kein anderes Biopic, das ich kenne.“

John-Carpenter-Special

Anlässlich des frisch erschienen Buches „Horror und Apokalypse“ über Kultregisseur John Carpenter präsentiert das KommKino eine Lesung und mehrere Carpenter-Klassiker, die größtenteils schon lange nicht mehr im Kino zu sehen waren.

 

01
Mai
2025
Donnerstag, 1. Mai 2025 21:15
Elvis USA 1979, 105 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: John Carpenter, Darsteller: Kurt Russell, Shelley Winters, Bing Russell

Elvis

USA 1979, 105 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: John Carpenter, Darsteller: Kurt Russell, Shelley Winters, Bing Russell

Eigentlich als Horror- und Phantastikregisseur bekannt, drehte Carpenter hier ein lupenreines Biopic über den noch immer größten Rockstar der Musikgeschichte.

Die Kritiken fielen reserviert aus. Aber:

„Das Publikum jedenfalls mochte, was es sah. Mit einer Quote von 27,3% landete Elvis auf Platz 6 der meistgesehenen Shows im US-Fernsehprogramm der Woche vor den eingangs erwähnten Klassikern und der Erfolg führte dazu, dass man den Film im Anschluss auch noch in die europäischen Kinos brachte. Nur John Carpenter blickte im Anschluss mit gespaltenen Gefühlen zurück auf das Unternehmen. Man hatte dem für seine eigenen Scores bekannten Filmemacher (am ikonischsten ist wohl sein Original Halloween-Score) nicht erlaubt eigene Musik beizusteuern oder den Film zu schneiden. 

Trotzdem bleibt Elvis in Erinnerung als Besonderheit in einer ohnehin besonderen Filmographie und als ein Biopic, das die Essenz seines Subjekts wunderbar einfängt.“ (Katrin Doersken, www.kino-zeit.de)

Oliver Noeding über den Film:

„Er „konserviert“ den Menschen Elvis als mythische Gestalt, die die Zeiten überdauern und sich vom Kontext ihres historischen Hintergrundes komplett ablösen wird. Insofern ist es nur logisch, dass Carpenter sich nicht für den biologischen Tod seines Protagonisten interessiert. Elvis war ja vorher längst unsterblich geworden. (…) ELVIS erzählt eigentlich nichts Neues. Aber das Mysterium, das seine Hauptfigur im Kern immer noch ist und das ihn zum anhaltenden Faszinosum macht, das bringt er zum Strahlen wie kein anderes Biopic, das ich kenne.“

John-Carpenter-Special

Anlässlich des frisch erschienen Buches „Horror und Apokalypse“ über Kultregisseur John Carpenter präsentiert das KommKino eine Lesung und mehrere Carpenter-Klassiker, die größtenteils schon lange nicht mehr im Kino zu sehen waren.

 

02
Mai
2025
Freitag, 2. Mai 2025 21:15
The Fog – Nebel des Grauens Originaltitel: The Fog, USA 1980, 90 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: John Carpenter, Darsteller:

The Fog – Nebel des Grauens

Originaltitel: The Fog, USA 1980, 90 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: John Carpenter, Darsteller: Adrienne Barbeau, Jamie Lee Curtis, Janet Leigh

Kurz vor der Feier seines hundertjährigen Bestehens wird die scheinbare Idylle des kalifornischen Küstenortes Antonio Bay empfindlich gestört. Es kommt zu mysteriösen Ereignissen: Pünktlich zur Geisterstunde hupen Autos von selbst, Benzin läuft aus den Zapfsäulen, Telefone klingeln wie verrückt und eine unheimliche Nebelbank kriecht auf die Stadt zu. Offensichtlich hängt dies alles mit einer verhängnisvollen Begebenheit zusammen, die die Gründung der Stadt einst erst ermöglichte ...
Mit diesem Streifen hat Carpenter vielleicht den letzten wahren amerikanischen Klassiker des urtümlichen Geister- und Gruselfilms geschaffen. Und dies zu einer Zeit, in der er höchstpersönlich dem Genre mit seinem zwei Jahre zuvor entstandenen „Halloween“ ein anderes Gesicht gegeben hat. War der Nebel bislang nur Beiwerk, dies allerdings in zahlreichen Horrorfilmen, wurde er nun erstmals zum Hauptelement eines Schockers.

John-Carpenter-Special

Anlässlich des frisch erschienen Buches „Horror und Apokalypse“ über Kultregisseur John Carpenter präsentiert das KommKino eine Lesung und mehrere Carpenter-Klassiker, die größtenteils schon lange nicht mehr im Kino zu sehen waren.

 

03
Mai
2025
Samstag, 3. Mai 2025 21:15
Sie leben!Originaltitel: John Carpenter’s They Live, USA 1988, 93 Minuten, deutsche Fassung, digital, Regie: John Carpenter, Darsteller:

Sie leben!

Originaltitel: John Carpenter’s They Live, USA 1988, 93 Minuten, deutsche Fassung, digital, Regie: John Carpenter, Darsteller: Roddy Piper, Keith David, Meg Foster, George Flower, Peter Jason

Diese Brille ist garantiert keine Kassenleistung: Wenn der Tagelöhner John Nada (Roddy Piper) durch seine Sehhilfe glotzt, sehen einige Menschen plötzlich aus wie gruselige Außerirdische! Tatsächlich verbirgt sich hinter den vermeintlich harmlosen Yuppie-Schmierlappen nichts weniger als eine Alien-Invasion. Millionen von ihnen bevölkern bereits die Erde, versetzen Menschen in Hypnose („Obey!“) und wollen den Planeten ungestört ausbeuten. Knapp 40 Jahre später sitzen sie mit dieser Agenda im Weißen Haus - damals reichte es „nur“ für einen Auftritt im äußerst unterhaltsamen Carpenter-Kultfilm …
Tatsächlich schuf John Carpenter mit „Sie leben!“ einen bissigen Kommentar auf die Reagonomics und kritisiert mal mehr, mal weniger subtil die Konsumgesellschaft der Achtziger. Der erhobene Zeigefinger krümmt sich hier allerdings glücklicherweise mit den restlichen Fingern zu einer Faust, die für ordentlich Action auf der Leinwand sorgt.

"Ein gradliniger Actionfilm mit subversiver Botschaft." (Haiko Herden)

"THEY LIVE sieht auf den ersten Blick nicht so aus, aber er ist ein verdammt origineller und liebenswerter Vertreter seiner Zunft." (Oliver Nöding, Remember It For Later)

 

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05
Juli
2025
Samstag, 5. Juli 2025 11:00 - Sonntag, 6. Juli 2025 16:30
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16
Juli
2025
Mittwoch, 16. Juli 2025 21:15 - Sonntag, 20. Juli 2025 23:15
12
Sep.
2025
Freitag, 12. September 2025 21:15 - Sonntag, 14. September 2025 16:00
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03
Okt.
2025
Freitag, 3. Oktober 2025 21:15 - Sonntag, 5. Oktober 2025 16:00
24
Okt.
2025
Freitag, 24. Oktober 2025 21:15 - Sonntag, 26. Oktober 2025 17:00
14
Nov.
2025
Freitag, 14. November 2025 21:15 - Sonntag, 16. November 2025 17:00
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