05
Juli
2025
Samstag, 5. Juli 2025 11:00 - Sonntag, 6. Juli 2025 16:30
NIMM MICH NOCH EINMAL MIT UM DIE WELT, JAMES - eine Weltreise durch 3 Jahrzehnte 007   Nimm mich noch einmal

NIMM MICH NOCH EINMAL MIT UM DIE WELT, JAMES - eine Weltreise durch 3 Jahrzehnte 007

 

Nimm mich noch einmal mit um die Welt, James....eine Weltreise durch 3 Jahrzehnte 007.

Erlebe die Abenteuer und Missionen des Geheimagenten James Bond 007 rund um den Globus.

Die Reise beginnt im Land der aufgehenden Sonne Japan, in dem Bond wiederaufersteht, denn MAN LEBT NUR ZWEIMAL. Über OCTOPUSSYs farbenprächtiges Indien geht die Reise weiter bis ins geteilte Deutschland. In Mitteleuropa spürt 007 den HAUCH DES TODES des Kalten Krieges auch in Österreich, der Tschechoslowakei und Gibraltar, bis dieser ihn über Nordafrika sogar bis nach Afghanistan führt.

Lass Dich IM GEHEIMDIENST IHRER MAJESTÄT aber auch mitnehmen ins Europa fern des Kalten Krieges - in jenes der malerischen portugiesische Atlantikküste und jenes der schneebedeckten Schweizer Alpen. Von dort aus geht es dann mit gen Westen gerichtetem GOLDFINGER über das Green der Britischen Inseln auf den amerikanischen Kontinent, wo James Bond nach einem Abenteuer in Fort Knox dem bereits seit den Niederlanden aufkeimenden DIAMANTENFIEBER bis nach Las Vagas folgt.

Doch die Reise ist auch hier noch nicht zu Ende.

An der Seite von James Bond kannst Du dann der bereits in Venedig streng geheim aufgenommenen Spur des MOONRAKERs nachgehen, die Dich dann über Kalifornien und den brasilianischen Urwald bis hoch ins Weltall entführen wird.

Nach dieser Weltreise mit 007-Meilenstiefeln durch 3 Jahrzehnte 007 wird Dir nur der eine staunende Gedanke bleiben, mit dem auch Bondgirl Holly Goodhead den letzten Film des Festivals textlich abschließt:

Nimm mich noch einmal mit um die Welt, James.

 

Programmübersicht

 

Samstag, 5.7.

11:00 Man lebt nur zweimal

13:30 Octopussy

17:00 Der Hauch des Todes

22:00 Im Geheimdienst Ihrer Majestät

 

Sonntag, 6.7.

10:00 Goldfinger

13:30 Diamantenfieber

16:30 Moonraker

 

Dauerkartenreservierungen: reservierung [at] kommkino.de

05
Juli
2025
Samstag, 5. Juli 2025 11:00
Man lebt nur zweimal (mit Grußwort) UK 1967, 117 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: Lewis Gilbert, Darsteller: Sean Connery, Akiko

Man lebt nur zweimal (mit Grußwort)

UK 1967, 117 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: Lewis Gilbert, Darsteller: Sean Connery, Akiko Wakabayashi, Mie Hama, Tetsurō Tamba, Karin Dor

James Bond ist tot. Oder doch nicht?

Bereits 1967 hat diese Fragestellung nicht nur die Fangemeinde, sondern auch Bonds Gegner verwirrt. James Bond wusste aber schon damals: Vor dem Hintergrund dieser Anonymität lässt es sich besonders gut ermitteln.

Diesmal führt ihn die Spur nach Japan. Im Land der aufgehenden Sonne wird eine Geheimorganisation vermutet, die durch das Beseitigen amerikanischer und sowjetischer Raumkapseln einen dritten Weltkrieg entfesseln möchte, um dann die Weltherrschaft an sich zu reißen.

Doch sie hat die Rechnung ohne den Totgeglaubten gemacht, der den Schurken u.a. mit seinem schwerbewaffneten Minihubschrauber Little Nelly und einer Armee von Ninjas auf die Pelle rückt.

Besonders legendär in diesem ebenso farbenfrohen wie fantasievollen Action-Spektakel im Zenit der 60er-Bonditis ist der Unterschlupf des Bösewichts.

Ein exotischer und stilprägender Klassiker der Reihe mit Sean Connery in der Hauptrolle. 

 

05
Juli
2025
Samstag, 5. Juli 2025 13:30
UK 1983, 131 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: John Glen, Darsteller: Roger Moore, Maud

UK 1983, 131 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: John Glen, Darsteller: Roger Moore, Maud Adams, Louis Jourdan, Kristina Wayborn, Kabir Bedi

Octopussy

Der Film, dessen Titel bei Bekanntgabe - nicht nur bei Roger Moore - für ein Hochziehen der Augenbraue sorgte. Bond ist in den 80er angekommen. Das Zeitalter des kalten Krieges, Nato Doppelbeschlusses und atomarer Bedrohung prägten die damalige Zeit. Auch Bond musste sich nun dieser Gefahr stellen.

Als ein britischer Agent mit einem gefälschten Fabergé-Ei tot aufgefunden wird, folgt Bond der Spur eines gefährlichen Schmugglerrings. Seine Jagd führt ihn zu exotischen Palästen in Indien, in den Dschungel und zurück nach Europa in die damalige DDR. Allmählich wird Bond klar, dass seine Widersacher, ein afghanischer Prinz und ein sowjetischer General, einen viel perfideren Plan aushecken und ein Atomkrieg droht. Ebenfalls mitten im Geschehen ist die mysteriöse und faszinierende Octopussy, Anführerin eines internationalen Zirkus‘, der als Fassade für ihre sonstige Aktivitäten herhalten muss.

Bond bekämpft die drohende Gefahr auf besonders kreative Art und Weise: In einem Tuk Tuk, zwischen wilden Tieren, in einem Krokodil, auf einem Pferd, auf einem Flugzeug und als Clown verkleidet.

Ein perfekter, exotischer Action-Thriller-Cocktail, der wunderbar den Zeitgeist widerspiegelt. Ein Best of der Roger Moore Filme.

05
Juli
2025
Samstag, 5. Juli 2025 17:00
 UK 1987, 130 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: John Glen, Darsteller: Timothy

 UK 1987, 130 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: John Glen, Darsteller: Timothy Dalton, Maryam d’Abo, Jeroen Krabbé, Joe Don Baker

Der Hauch des Todes (mit Einführung von Anja Kästle)
1987 wird Bond wird politisch – und (fast) monogam. Timothy Daltons Debüt als Bond gilt dabei oftmals sowohl als Neuanfang des Franchises, als auch zugleich als letzter klassischer Bondfilm: Er weist zurück auf Flemings Romanbond und voraus auf die 1987 noch weit entfernte Zukunft des Franchises mit Daniel Craig.
Bond bewegt sich mit Flugzeug, Fallschirm, zu Fuß, auf dem Dach eines Jeeps sowie auf und in einer Luxusyacht– und das alles in den ersten 10 Minuten. Im weiteren Verlauf bewegt er sich lässig zwischen Bratislava und Prater, Tschecheslowakei und Tanger, Opiumlagern und Oper, benutzt dafür (erstmals!) eine Straßenbahn sowie ein Pferd und sogar ein Cello und stößt dabei auf eine verwickelte Verschwörung, bei der Gut und Böse beständig die Seiten zu wechseln scheinen.
Denken Sie nicht nach. Lassen Sie es einfach geschehen.
Ein rasant inszeniertes Meisterwerk zwischen Spionagethriller und Abenteuerfilm mit Timothy Dalton in der Hauptrolle.

05
Juli
2025
Samstag, 5. Juli 2025 22:00
 UK 1969, 140 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: Peter R. Hunt, Darsteller: George

 UK 1969, 140 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: Peter R. Hunt, Darsteller: George Lazenby, Diana Rigg, Telly Savalas, Gabriele Ferzetti

Im Geheimdienst Ihrer Majestät

Das wär dem anderen nie passiert – Bond rettet eine selbstmordgefährdete Schönheit, doch statt Sex on the beach gibt’s nur Uppercut on the rocks.

Aber keine Sorge: Das ist natürlich erst der Anfang. George Lazenby spricht zwar mit australischem Akzent und trägt Rüschenhemd, reichlich merkwürdige Krawatten, Pfeife und Schottenrock, er ist und bleibt aber trotz allem 007 mit Schirm, Charme und Melone (für letzteres war sein Bondgirl Tracy di Vincenzo alias Diana Rigg zuständig!)

Selbst im Angesicht seines Erzfeindes Blofeld und 12 hinreißender Todesengeln in den Schweizer Bergen am spektakulären Piz Gloria, beim Stierkampf in Portugal oder eines Gangsterbosses, der liebend gerne sein Schwiegervater wäre, verliert Bond nicht die Contenance – am Ende aber weit mehr als nur sein Herz. Auch das wär dem andern vermutlich nie passiert.

The one and only - George Lazenbys erster und einziger Bondfilm.

06
Juli
2025
Sonntag, 6. Juli 2025 10:00
 UK 1964, 109 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: Guy Hamilton, Darsteller: Sean

 UK 1964, 109 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: Guy Hamilton, Darsteller: Sean Connery, Gert Fröbe, Honor Blackman, Shirley Eaton

Goldfinger (mit Grußwort von Steffen Appel)

Meet the man, the man with the Midas touch!

Der ikonischsten aller Bondfilme setzt in nahezu jeder Einstellung audiovisuelle und popkulturelle Standards – und wird nicht nur innerhalb des Franchises beständig zitiert, sondern auch in anderen Werken: Ob Bonds Taucheranzug mit Möwe oder sein darunter zum Vorschein kommender perfekter weißer Anzug mit roter Nelke, ob schimmernde Schönheiten oder altmodische Luxuswagen mit Goldbeschichtung oder gar erstmals Bonds legendäre DB5 in „silver birch“, ob fabulös-opulentes Setdesign a la Ken Adam oder ein fabulös-besessener Bösewicht, der seine Leidenschaft nicht nur im an einen französischen Nagellack erinnernden Namen trägt – dieser Film muss ein Traum sein und begründete mit einem zwischen Großbritannien, der Schweiz und den USA pendelnden Bond endgültig den Weltruhm von 007. Der deutsche Gert Fröbe und Sean Connery liefern sich auf allen Ebenen ein legendäres Duell in Bonds drittem Film-Abenteuer.

06
Juli
2025
Sonntag, 6. Juli 2025 13:30
 UK 1971, 120 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: Guy Hamilton, Darsteller: Sean

 UK 1971, 120 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: Guy Hamilton, Darsteller: Sean Connery, Jill St. John, Charles Gray, Lana Wood

Diamantenfieber

Schillernd, schrill und bunt, dafür stehen die 1970er. Der erste 007-Film des neuen Jahrzehnts sollte diesen Stil bereits aufgreifen und James Bond in eines seiner am kontroversesten diskutierten Abenteuer führen – und in eine Metropole, die wie keine andere für diese Glitzerwelt steht.

Der Spur eines Schmugglerrings von südafrikanischen Diamanten folgend, kommt James Bond über Amsterdam nach Nevada, wo er im Spielerparadies Las Vegas auf einen altbekannten Widersacher trifft.

Wird Bond es zu verhindern wissen, dass dieser mit einer Laserwaffe, in der die gehorteten Edelsteine zu einer tödlichen Bedrohung verbaut wurden, die gesamte Welt erpressen kann? Sean Connerys letzter Auftritt in einem James-Bond-Film der 007-Produktionsfirma EON brachte ihm die bis dato höchste Gage eines Schauspielers überhaupt ein – und schenkte dem Publikum u.a. die bis dahin blechschadenreichste Autoverfolgungsjagd der Filmgeschichte. Aber besonders einprägsam am 007-Ersting in den 70ern ist zweifellos ein skurriles Killerpärchen. Die Kinder werden begeistert sein!

06
Juli
2025
Sonntag, 6. Juli 2025 16:30
UK, Frankreich 1979,126 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: Lewis Gilbert, Darsteller: Roger

UK, Frankreich 1979,126 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: Lewis Gilbert, Darsteller: Roger Moore, Lois Chiles, Michael Lonsdale, Richard Kiel, Corinne Cléry

Moonraker (mit Einführung von Thomas Stephan)

Ende der 70er Jahre haben die Blockbuster das New Hollywood aus dem Kino gedrängt und auch Bond reitet auf der Welle, höher, weiter und größer mit. Die Erde ist nicht genug. Es geht ins Weltall. Ein gestohlenes Space Shuttle bringt James Bond auf die Spur des Industriellen Hugo Drax, der den wahnsinnigen Plan verfolgt, die gesamt Menschheit zu vernichten. Bond verfolgt seine Gegner zu Lande, zu Wasser und in der Luft bis in den Weltraum Auch wieder mit von der Partie ist, wie im Vorgängerfilm, Beißer, der Henchman mit dem Stahlgebiss.

Bonds Ermittlungen führen ihn zu den schönsten und exotischsten Orten der Welt. Beginnend im malerischen Barockschloss des Bösewichts über die Kanäle Venedigs geht es danach mit der Concorde nach Rio. Nach einem Abstecher beim Karneval und den Iguazu Wasserfällen unternimmt Bond die ungewöhnlichste Reise seiner Karriere: Mit einem Space Shuttle fliegt er zu einer Raumstation, wo es zur finalen Konfrontation mit seinem Widersacher kommt.

Mit Moonraker hat Bond seinen audiovisuellen Zenit erreicht. Nie zuvor und auch nie danach war ein Bondfilm opulenter, eskapistischer, größer und schöner. In den Folgefilmen konnte es nur noch zurück zur Erde gehen.

16
Juli
2025
Mittwoch, 16. Juli 2025 21:15 - Sonntag, 20. Juli 2025 23:15
Fellow Basterds, die B-Film Basterds haben sich als führendes Filmfestival des abseitigen Geschmacks hervorragend bewährt - wer meinen Geschmack bezüglich Essen kennt, weiß

Fellow Basterds,

die B-Film Basterds haben sich als führendes Filmfestival des abseitigen Geschmacks hervorragend bewährt - wer meinen Geschmack bezüglich Essen kennt, weiß dass ich mich mit abseitigem Geschmack sehr gut auskenne.

Als Zusammenkunft von lichtscheuen Gestalten, Feinden von Körperhygiene und Wesen mit Sozialphobie bieten die B-Film Basterds seit etlichen Jahren der gesamten Filmbranche eine ausgezeichnete Plattform für Information und Austausch.

Hochkarätige Vorträge, Diskussionen und Lesungen vermitteln Erkenntnisse und weisen neue Wege. Experten aus dem In- und Ausland sprechen über Erfahrungen und Erwartungen. Vertreter etablierter Geschmacksentgleisungen und junge Schund-Start-Ups stellen einander in den Pausen ihre Ideen vor, um die Verschlechterung des allgemeinen Filmgeschmacks voranzutreiben.

Der Golden Ninja Warrior Award würdigt besondere Leistungen im B-Film-Bereich.

Angetreten wird in den klassischen Genres und Unterkategorien wie prickelnde Erotik (Bat Pussy, Flesh Gordon), hollywoodreife Action (The Hidden, Lady Terminator), nervenzerfetzender Horror (The Creeping Terror), geistreiche Komödie (Screwballs, Black Dynamite) und kinesischer taiwanesischer Sentai (Krieg der Infras), alles Bandbreiten die für die Filmbranche das sind, was ich für Bayern bin – unersetzlich.

Und nicht nur das, mit Christian Keßler und Wenzel Storch gibt es diesmal wieder zwei Gäste, die uns einen geheimen Blick hinter die Kulissen des Filmemachens werfen lassen. Dafür Dank und Anerkennung! Bayern bekennt sich zum B-Film. Heuer sogar (christ-)demokratisch mit einem Wunschfilmslot, den Dauerkarteninvestoren mit ihrem persönlichen Favoriten aus drei hochwertigen 35mm-Kurationen bestücken können.

Ein Film wird bei uns in Bayern nicht deshalb g’schimpft, weil er aus der Reihe tanzt – im Gegenteil! Genau darum geht es bei diesem Festival: Filme, die nicht dem Mainstream entsprechen, die uns fordern, verwirren, zum Lachen bringen oder einfach kopfschüttelnd zurücklassen. Wenn’s kracht, wenn’s quietscht, wenn das Alien aus dem Staubsauger kommt und der Ton klingt wie meine Reden nach drei Maß Weißbier – dann sind wir dabei!

So ein Werk verlangt eine ehrliche Auseinandersetzung. Und die kann, wie beim Polit-Stammtisch, in allem enden: Lachen, Weinen, Applaus – oder einem gepflegten Buhruf mit Apfelradler in der Hand.

Wichtig ist nur: Wir schauen hin! Denn selbst der schlechteste Film kann ein Meisterwerk sein – zumindest, wenn man die Erwartung auf null setzt.

Vielleicht sind sie schräg. Vielleicht sind sie billig produziert. Aber sie sind ehrlich. Und sie haben Herz. Und das, meine Damen und Herren, ist mehr, als man von manch glattgebügeltem (Main-)Streaming-Produkt behaupten kann.

Schlechte Unterhaltung hat bei uns hohe Priorität, ich weiß das von meinen Parteitagen. Die B-Film Basterds setzen sich als Filmfestival dafür ein, auch in Zukunft sichtbare und unsichtbare Geschmacksbarrieren abzubauen und Geschmacklosigkeit zu leben. Die B-Film Basterds 2025 öffnen hierzu neue Perspektiven und geben Ihnen ein Forum für Austausch und Innovation.

Alles Gute!

(Muggus Södr, Foodblogger und Bayernpatron)

 

Disclaimer

Das B-Film Basterds versteht sich durchaus als „interaktives“ Festival. Zwischenrufe, lustige Bemerkungen und Ankündigung drohenden Exitus’ sind grundsätzlich immer willkommen und tragen zum besonderen Flair des Festivals bei. Es braucht also niemand sein Monokel vors Auge klemmen und zwei Finger abspreizen, wenn das Rotweinglas zum Munde geführt wird. Aber bitte behaltet auch im Gedächtnis, dass nicht jede Zuschauerin und jeder Zuschauer auch einen Live-Audiokommentar benötigt. Wer sich gestört fühlt, darf gerne auch der Person mal sanft in die Rippen boxen, wenn es mit der Redseligkeit übertrieben wird. Es sollen schließlich alle Gäste Ihren Spaß haben!

 

Festivalprogramm

Mittwoch 16. Juli

21:15 Lady Terminator (dF)

23:15 Flesh Gordon (dF)

Donnerstag 17. Juli

14:00 Überraschungsfilm (OV)

16:15 Deerskin (OmU)

20:30 Die Drei auf harter Tour (OmU)

22:30 Black Dynamite (OmU)

00:30 Bat Pussy (OV)

Freitag 18. Juli

14:15 Rollergator (OV)

16:15 Mania (OmU)

21:15 Vortrag Christian Keßler

23:30 Roller Blade (dF)

Samstag 19. Juli

14:00 Die letzte Stunde (OV)

16:00 Krieg der Infras (dF)

20:30 Sommer der Liebe (16mm/dF)

22:45 The Hidden (dF)

00:45 Die Rache der Jungfrauen (dF)

Sonntag 20. Juli

14:00 FWU Kurzfilmprogramm (16mm/dF)

15:30 Creeping Terror (OV)

17:30 Publikumswunschfilm

21:15 Screwballs (35mm/dF)

23:15 Pieces (dF)

 

Änderungen vorbehalten.

 

Danksagung

Die B-Film Basterds möchten sich bei allen Unterstützenden herzlich bedanken! Ihr macht es erst möglich, dass wir erneut gemeinsam dem B-Film angemessen huldigen können.

KommKino Nürnberg, Simon Hutterer, Konstantin Hockwin, Gregor Schenker, Gundolf Stahlmann, Christian Döll, Wenzel Storch, Christian Keßler, Jörg Helbig

You guys rock!

 

In memory of Markus „Dr. Acula“ Nowak (1970-2020) - Schöpfer der B-Film Basterds, Erschaffer von Badmovies.de und lieber Freund.

 

Dauerkartenreservierungen: reservierung [at] kommkino.de

 

16
Juli
2025
Mittwoch, 16. Juli 2025 21:15
Indonesien 1989, 82 Minuten, dF, digital, Regie: H. Tjut Djalil, Darsteller: Barbara Anne Constable,

Indonesien 1989, 82 Minuten, dF, digital, Regie: H. Tjut Djalil, Darsteller: Barbara Anne Constable, Christopher J. Hart, Claudia Angelique Rademaker, Joseph P. McGlynn, Adam Stardust

Lady Terminator

Welches Genre mit „-sploitation“ am Ende ist das beste? Turksploitation? Bruceploitaiton?

Bronsonsploitation? Ja, die sind alle toll, aber auch in diesen Genres gibt es die ein anderen Nieten. Aber bei Indosploitation (gemeint ist Indonesien und hat nix mit Bollywood zu tun) ist mir noch keine Niete untergekommen, da war jeder Film zumindest solide unterhaltsam.

Ein Genre, das leider immer noch sträflich weniger erforscht ist, erlebte seine „goldenen Jahre“ in den 80ern. Noch unter Militärdiktatur bemerkte man, auf einem durchaus reichhaltigen Fundus an verwertbaren Genre-Motiven zu sitzen, insbesondere Fantasy-, Legenden- und Horrormotive, (z.B. „Mystics in Bali“ oder „Devil‘s Sword“ kamen dabei raus), man konnte aber auch die knallharte Krachbumm-Action („Rambu the Intruder“) oder sogar die eigene schmerzliche Erfahrung des Kolonialismus verarbeiten (etwa „Jaka der Rebell“). Die Filme wurden zu Dutzenden gedreht und waren zumindest eines nicht – langweilig. Dabei scherte man sich wenig um guten Geschmack oder bestehende Copyrights, bis in den 90ern leider ziemlich schnell wieder zu Ende war, all good things must come to an end oder so. Der König des Genres ist „Lady Terminator“, das dreistete Rip-off von „Terminator“, das die Filmgeschichte gesehen hat (und das ist echt ne reife Leistung). Hier werden Szenen 1:1 nachgedreht (hey, immerhin kein Stock Footage!) und die Story von Camerons Klassiker leicht zweitverwertet, aber angereichert mit indonesischen Mythen. Aber lieber gut geklaut als schlecht selber gemacht und so gibt es hier einen wahren Roller Coaster an Baller-Action, verrückten Charakteren und absurden Situationen. Für Hauptdarstellerin Barbara Anne Constable (die titulare Lady Terminator, die als Anthropologin anfängt und eigentlich nur das Rätsel um die Südsee-Königin lösen will, dann aber selbst zum ArnieDouble wird) blieb es die einzige Filmrolle, aber die sollte in Erinnerung bleiben, denn sie machte alle Stunts selbst und verletzte sich schwer am Set. Als ehemaliges Model fürs australische Penthouse-Magazin heuerte sie an in dem Glauben, der Film würde den indonesischen Markt niemals verlassen. Wie sehr sie sich täuschen würde. Und ach ja: „Hören Sie auf mich Lady zu nennen. Ich bin keine Lady, ich bin Anthropologin.“ That’s the spirit!

 

 

 

16
Juli
2025
Mittwoch, 16. Juli 2025 23:15
USA 1974, ca. 90 Minuten, dF, digital, Regie: Michael Benveniste, Howard Ziehm, Darsteller: Jason Williams,

USA 1974, ca. 90 Minuten, dF, digital, Regie: Michael Benveniste, Howard Ziehm, Darsteller: Jason Williams, Suzanne Fields, Joseph Hudgins, William Dennis Hunt, Candy Samples, Mycle Bandy

Flesh Gordon

Wer himmelt ihn nicht an, FLASH GORDON, den All American Hero und weltbekannten Polo-Spieler? Schon in den 1930er-Jahren gehörte Flash Gordon zu einen der Helden, der damals aufblühenden Space Operas. Neben den Pulp-Romanen stießen schließlich mehrere Serials ins gleiche Horn, diesen allseits bekannten Helden gegen die Gefahren aus dem damals noch unerforschten Weltraum antreten zu lassen. Dann später, in den 1970ern, als die sexuelle Revolution in ihrer Blüte die Pollen in alle Richtungen aussandte, war auch dieser amerikanischste aller Helden dann daran, seinen Samen in noch andere unerforschte Gebiete auszustoßen. Denn FLESH GORDON, wenn auch im Namen ein wenig seines Vorbilds entrückt, war Anfang der 70er eben eines der ersten Beispiele der sogenannten Porn-Parodies, also von Filmen, die im eher schlüpfrigen Ambiente beheimatet waren, sich aber auf nur im amerikanischen Raum allzu bekannte Figuren, Geschichten und am besten etablierte Kulturgüter bezogen.

Und so droht hier nicht Gefahr durch einen Kometen auf Kollisionskurs, sondern durch kosmische Sexstrahlen, die die Menschen bei Beschuss instantly in brünftige Geilheit versetzen. Dass dies gerade bei der Ausübung von sensiblen Tätigkeiten nicht gerade der nötigen Sorgfalt zuträglich ist, bemerken Flesh und seine Zufallsbekanntschaft Dale an Bord eines Flugzeugs am eigenen Leib. Als einzige Überlebenden des unausweichlichen Absturzes treffen die beiden auf den verrückten Wissenschaftler Dr. Flexi Juckow, der sie gleich einmal in ein Raumschiff verfrachtet, um den Sexstrahlen, deren Angriff sie im All nur gerade so, kurzweilig von fleischlichen Gelüsten abgelenkt, überleben, nachzusteigen und schließlich auf dem Planeten Porno landen. Denn hier hat sich Kaiser Hodes, der zwar selbst keinen mehr hochbekommt, vorgenommen, mit seinem Sexstrahler das ganze Universums ins hormongesteuerte Chaos zu stürzen.

Die Zuschauer verführt FLESH GORDON dabei durch wunderbare Oldschool-Sets, phantastisch simpel angelegte, auch leicht abzulegene Kostüme und charmant lustbetonte Stop-Motion-Monstren. Dabei ziehen sie den All American Space-Hero schon fast liebevoll, aber auf jeden Fall lustvoll, durch den Kakao. Als richtiger Porno geplant, durch die Umstände davon abgehalten, entwickelt sich das Ganze in seinen besten Momenten eben schon zu einer Hommage an die Tage der Serials aus den 50er-Jahren und zollen ihnen damit sogar reizvollen Respekt. Und für den geneigten Zuschauer entfaltet sich damit ein vielleicht unerwartet naives Vergnügen, das einem alleine durch seine phantasievolle Ausgestaltung und gerne auch durch deftige Zoten auf ganzer Länge die geballte Ladung der frivolen 70s-Entertainment-Power ins Gesicht spritzt!

 

17
Juli
2025
Donnerstag, 17. Juli 2025 14:00
17
Juli
2025
Donnerstag, 17. Juli 2025 16:15
Frankreich 2019, 77 Minuten, OmU, digital, Regie: Quentin Dupieux, Darsteller: Jean Dujardin, Adèle Haenel,

Frankreich 2019, 77 Minuten, OmU, digital, Regie: Quentin Dupieux, Darsteller: Jean Dujardin, Adèle Haenel, Albert Delpy, Pierre Gommé, Laurent Nicolas

Deerskin

Georges, frisch getrennt und maximal am Ende, entdeckt in einem abgelegenen Kaff die Lösung all seiner Probleme: Eine umwerfend stylische Wildlederjacke... mit Fransen und aus 100% Hirschleder italienischer Herstellung! Von da an ist klar - keine andere Jacke darf je wieder existieren – weder für ihn noch für andere. Mit dem Selbstbewusstsein eines antiken Kriegsgottes zieht er los, seine neue Lebensmission durchzuziehen: Alleiniger Träger modischer Jacken zu sein. Bewaffnet mit einer Kamera, einer Pseudodokumentation als Alibi und mit zunehmend weniger Skrupeln, wird er zum selbsternannten Mode-Diktator und lässt seine Opfer schwören: „Ich verspreche, dass ich mein Leben lang nie wieder eine Jacke tragen werde“.
Quentin Dupieux – vielleicht einigen noch musikalisch bekannt als DJ Mr. Oizo oder durch seine Filme wie Rubber (2010) oder Wrong Cops (2013) – tritt als Regisseur, Drehbuchautor, Kinematograph, Cutter und Komponist für die meisten seiner Filme auf, um mit erstaunlich hoher Productionvalue erstaunlich postironische Machwerke zu schaffen. Damit hat er sich mit seiner ganz eigenen Handschrift im Kino eine Nische geschaffen, die irgendwo zwischen dadaistischem Nonsens, surrealer Groteske und absurdem Komik-Kosmos liegt. Die Filmwelt ist eine, in der Logik nur ein Vorschlag ist und jede Erwartungshaltung mit einem gelangweilten Schulterzucken ins Leere läuft. Seine Werke funktionieren wie Traumsequenzen oder improvisierte Gedankenspiele – Szenen folgen aufeinander, weil sie es eben tun. Die Kausalität wirkt oft wie ein Witz: In Rubber etwa entwickelt ein Autoreifen telekinetische Kräfte und bringt Menschen um, einfach so, „aus keinem Grund“, wie gleich zu Beginn explizit im Voiceover klargestellt wird. Und genau das ist das Prinzip: Die Absurdität wird nicht entschuldigt, sondern gefeiert. Ikonisch ist auch die lakonische Schrägheit seiner Dialoge: Die Figuren sprechen oft, als wären sie sich ihrer eigenen Fiktionalität bewusst – aber anstatt sich daraus zu befreien, suhlen sie sich mit stoischer Gelassenheit im Unfug. Der Humor ist trocken, manchmal grotesk, fast immer entwaffnend beiläufig und vor allem meistens schön blöde.

  

17
Juli
2025
Donnerstag, 17. Juli 2025 20:30
USA 1974, 110 Minuten, OmU, digital, Regie: Gordon Parks Jr., Darsteller: Jim Brown, Fred

USA 1974, 110 Minuten, OmU, digital, Regie: Gordon Parks Jr., Darsteller: Jim Brown, Fred Williamson, Jim Kelly, Sheila Frazier, Jay Robinson

Die Drei auf harter Tour 

Jimmy Lait (Jim Brown) hat es nicht leicht. Nicht nur gehen ihm korrupte Bullen auf den Sack, nein, zudem muss er auch noch die bedauernswerte Bürde tragen, unglaublich gut auszusehen. Doch es kommt noch schlimmer: Fiese Schergen töten seinen Kumpel und entführen ihm seine Pimpernelle weg. Wie unhöflich, denkt er sich, und macht sich auf den Weg, sie zu retten und ein paar Nasen zu verbiegen. Einen missglückten Mordanschlag später wird klar, dass etwas Größeres im Gange ist und so schließt er sich mit Jagger Daniels (Fred Williamson) und Karate-As Mister Keyes (Jim Kelly) zusammen. Gemeinsam vermöbeln und erschießen sie eine ganze Wagenladung Honky-Milizionäre und nehmen einen von ihnen gefangen. Da der Bursche jedoch nicht auspacken will, rufen sie ihre Verhörspezialistinnen zu Hilfe: Drei motorradfahrende barbusige Dominas, farbcodiert nach der französischen Trikolore. Kaum setzen die ihre Massenvernichtungsömmel ein, singt der Schurke wie eine unbeladene europäische Schwalbe und offenbart das ganze Ausmaß der Verschwörung – Neo-Nazis wollen alle Schwarzen in Amerika auslöschen, indem sie die Wasserversorgung in D.C., L.A. und Detroit mit einem gar tödlichen Todesserum vergiften, das ausschließlich Nichtweiße betrifft. Uncool. Unsere eiskalten Profis ziehen sich ihre feinsten, engsten Präventiv-Schlaghosen an und vereiteln je einer pro Stadt in Windeseile den mörderischen Plan per Handkante und Pengstole. Viele Hasswichte sterben, doch nicht genug! Schließlich gilt es noch, den Obernazi samt seiner Sippe an Bonzenschweinen und Jubelariern gen Himmler zu schicken.
Und seinen Fuhrpark. Wenn man denn schon mal da ist…Sehen Sie diese NEUE WELTSENSATION des Blaxploitation-Kinos! GEWALTIGE ACTION, Karate und Explosionen, soweit das Auge reicht! SINNLICHE AMAZONEN rauben Ihnen mit ihren weiblichen Vorzügen den Verstand! Jede Salve heißt VERNICHTUNG! Jede Faust gleicht einer Abrissbirne! Schweißglänzende Muskeln bringen VERDERBEN! Ein Film wie ein DONNERSCHLAG! Wer das verpasst, war nicht dabei! Ein schöner Film. :3

 

17
Juli
2025
Donnerstag, 17. Juli 2025 22:30
USA 2009, 84 Minuten, OmU, digital, Regie: Scott Sanders, Darsteller: Michael Jai White, Tommy Davidson, Salli

USA 2009, 84 Minuten, OmU, digital, Regie: Scott Sanders, Darsteller: Michael Jai White, Tommy Davidson, Salli Richardson, Kevin Chapman, Kym Whitley, Phil Morris

Black Dynamite

Brothers, Sisters and Milchbrötchens - get ready for the toughest Man in Town!Er heißt nicht nur Black Dynamite, er ist auch pures Dynamit - und er hat dem Verbrechen den Kampf angesagt. Da kommen ihm seine unfassbar guten Kung-Fu-Skills jederzeit sehr gelegen.

Als ehemaliger CIA-Agent zieht er jetzt gegen die Mafia ins Feld - denn diese überschwemmt die Stadt mit Drogen und gepanschtem Whiskey, der auch noch unangenehme Nebenwirkungen hat. Außerdem muss er noch den Tod seines Bruders rächen, eine gigantische Verschwörung aufdecken und sich um all die gut aussehenden Frauen kümmern. Stress pur, but Work-Life-Balance is a Fremdwort for him, because he is BLACK DYNAMITE!

Man ahnt es vielleicht schon bei der inhaltlichen Zusammenfassung, bei "Black Dynamite" handelt es sich um eine Parodie auf die Filme des Blaxploitation-Genres.Ein bisher von den B-Film Basterds leider vernachlässigtes Genre, bei dem es die afro-amerikanischen Darsteller*innen stets den Kampf gegen das Böse aufnehmen, die Hauptdarstellerin (beispielweise "Coffy") oder der Hauptdarsteller (z.B. "Shaft") vor Coolness nur so strotzt und das Ganze mit jeder Menge funky Mukke (Curtis Mayfield! Isaak Hayes! James Brown! Marvin Gaye!) garniert wird.

Die in den 70er Jahren sehr populären Streifen waren oft billig heruntergekurbelt, strotzen von Logiklöchern und Anschlussfehlern und besaßen eine nicht Pulitzer-Preis verdächtige Story, waren dafür aber in der Regel sehr unterhaltsam und brachten auch richtige Stars wie Pam Grier hervor. Da ist es fast schon selbstverständlich, dass auch Quentin Tarantino ein großer Fan der Gattung ist und mit "Foxy Brown" sogar ein quasi Remake eines gleichnamigen Blaxplotation-Films erschuf (stilecht auch mit Pam Grier besetzt).Zurück zu "Black Dynamite" und seinem Hauptdarsteller Michel Jai White. Bei diesem kann man fast schon sagen, dass er zur falschen Zeit im falschen Film war - denn seine erste große Hauptrolle in einem höher budgetierten Streifen war als "Spawn" in der gleichnamigen Comic-Verfilmung von 1997. Nachteil für ihn: "Spawn" entstand vor dem großen Comicverfilmungsboom, stammte weder von DC noch von Marvel (weswegen "Black Panther" oft auch fälschlicherweise als erster schwarzer Kino-Superheld genannt wird), bekam nur durchwachsene Kritiken und das Einspielergebnis war ebenfalls eher mau.

Die Folge: Michel Jai White erhielt keine großen Rollen mehr und landete eher im B- und C-Bereich (ja, auch Asylum hat ihn schon verpflichtet, immerhin für den halbwegs brauchbaren "Android Cop"). Schade muss man sagen, denn gerade bei "Black Dynamite" zeigt Michel Jai White nicht nur seine eh bekannten beachtlichen kämpferischen Fähigkeiten (dementsprechend ist sein zweites Standbein im Filmbusiness mittlerweile auch die Tätigkeit als Stunt- und Kampfkoordinator) sondern auch sein komisches Talent.

Und nicht nur er, sondern auch das Gesamtergebnis überzeugt: "Black Dynamite" ist eine wirklich gelungene Parodie, die perfekt die Stimmung und die typischen Fehler der Originale übernimmt. Kein Wunder, dass er mittlerweile als kleiner Kultfilm gilt und sogar noch eine Zeichentrick-Spin-Off-Serie nach sich zog.

Und wer weiß - vielleicht kennt auch deine Mutter Black Dynamite persönlich!

18
Juli
2025
Freitag, 18. Juli 2025 00:30
USA 1970er Jahre, 50 Minuten, OV, digital, Regie: unbekannt, Darsteller: unbekannt Bat Pussy USA - wir schreiben exakt das Jahr ungefähr

USA 1970er Jahre, 50 Minuten, OV, digital, Regie: unbekannt, Darsteller: unbekannt

Bat Pussy

USA - wir schreiben exakt das Jahr ungefähr Anfang der 70er Jahre.

Dem Ehepaar Sam und Buddy geht es schlecht, denn im Bett läuft es nicht so recht. Da zaubert doch Buddy gleich mal die passende Fachliteratur hervor, um ein bisschen Schwung in die Bude zu bringen. Besonders erfolgreich ist das Nachspielen diverser Stellungen aus dem Screw Magazine jedoch nicht - sie der Banger, er der Hänger. Vielleicht könnte das aber auch am massiven Konsum von Alkohol und Drogen liegen, denn darauf lässt ihr generelles Verhalten schließen. Der Autor dieser Zeilen will ja niemanden etwas unterstellen, aber das wirkt nicht gerade gespielt...

Szenenwechsel... zum Glück möchte man sagen. Wir sehen Dora Dildo und Dora Dildo ist BAT PUSSY!!! Passend dazu sehen wir auch ein wunderhübsches Bat Pussy Headquaters Schild, das vermutlich ein blinder Dreijähriger mit dem linken Fuß beim Fahrradfahren gemalt hat. Ansonsten sieht ihr Headquarter eigentlich aus wie bei Batman - wenn Batman obdachlos wäre und in einer Lagerhalle mit Sperrmüllmöbeln hausen würde. Moment - Bat Pussys Supersinne melden ihr plötzlich ein Verbrechen, was bei ihr bedeutet, dass sie feucht wird (hierzu denkt sich der Autor: Nur feucht werden, wenn ein Verbrechen geschieht, ist für eine Superheldin doch etwas befremdlich). Doch was ist geschehen? Jemand dreht ein "Fuck Movie" (O-Ton) in ihrem wunderschönen Gotham City! Klaro, dagegen muss Batpussy als Hüterin von Gesetz und Ordnung aktiv werden - und sich in Echtzeit erst einmal umziehen.

Was ist schlimmer? Richtig, Sam und Buddy bei ihren Trockenschwimmübungen, die wir gleich wieder sehen... leider. Wechsel zu Batpussy - die bewegt sich in Hyperschallgeschwindigkeit auf ihrem Hüpfball zu Sam und Buddy. OK, das mit Hyperschall ist gelogen - das mit dem Hüpfball allerdings nicht. Und so hüpft sie durch die Gegend, inklusive Stolpereinlage und Pinkelpause. Ein Vergewaltiger wird auch kurz mal mit dem Hüpfball zusammenschlagen - Superheldinnengedöns halt. Kurze Gammel... äh Rammelfleischeinlage mit Buddy und Sam, dann wird weiter gehüpft. Bat Pussy verlässt den Park, hüpft eine Straße entlang (leider sieht man nicht die Gesichter der Autofahrer*innen) und landet endlich mal bei Buddy und Sam. Wird Bat Pussy den Fuck-Movie-Dreh verhindern? Kriegt Buddy noch eine Erektion? Und wann ist der Steifen... äh... Streifen endlich zu Ende? Die Spannung steigt... aber garantiert nicht bei den Konsument*innen von "Bat Pussy", da steigt eher der Mageninhalt nach oben.

So! Hefte raus und Buch Seite 69 aufschlagen, jetzt gibt es bei den B-Film Basterds eine Sonderstunde Pornogeschichte. Fangen wir mit den 2010er Jahren an. Sicherlich habt ihr von einem Freund gehört, dass es zu dieser Zeit eine ganze Schwemme von sogenannten Porn-Parodies gab - Rammelfilmchen, die aktuelle Blockbuster und Kultfilme in einer verpornten Fassung nachspielten und meistens weniger originelle Titel trugen (This is not the CSU-Parteitag - this is the Porn Parody usw.), die aber deutlichen Bezug auf den Originaltitel besaßen. Die Menschheit hat sich seitdem (nicht wirklich) gefragt, was denn überhaupt die erste Porn-Parody war.

Und damit kommen wir zu "Bat Pussy". Heutzutage ist "Frau in Superheldenkostüm auf einem Hüpfball" vermutlich ein eigenes Fetischgenre in Japan, aber Anfang der 70er kannte man das so wirklich noch nicht. Und damit dürfte "Bat Pussy" die erste Porn Parody überhaupt sein. Doch wie erfuhr die Menschheit überhaupt von diesem Meisterwerk? Im Hinterzimmer eines alten Pornokinos in Memphis wurde die erste Kopie des Films Mitte der 90er gefunden und 1996 erstmals auf VHS veröffentlicht. 2017 kam es dann zu einer Blu-Ray-Veröffentlichung mit einer restaurierten Fassung und, ja - es kommt noch besser: 2019 tauchte tatsächlich noch eine zweite Kopie von "Bat Pussy" auf, die sogar das verschollene Ende enthielt. Und so kam es 2022 sogar zu einem noch besseren Blu-Ray-Release.

Toll, oder? Nicht wirklich... denn "Bat Pussy" gilt nicht nur als die erste Porn-Parody, sondern auch als einer der schlechtesten jemals gedrehten Rammelfilme. Wirklich alles in "Bat Pussy" wirkt verkommen und versifft - so wie die B-Film Basterds, deshalb freuen wir uns auch diesen Streifen auf der Kinoleinwand präsentieren zu dürfen!

18
Juli
2025
Freitag, 18. Juli 2025 14:15
Kanada USA 1996, 83 Minuten, OV, digital, Regie: Donald G. Jackson, Darsteller: Sandra Shuker, Joe

Kanada USA 1996, 83 Minuten, OV, digital, Regie: Donald G. Jackson, Darsteller: Sandra Shuker, Joe Estevez, Conrad Brooks, Jenette Lynne Hawkins, Lisa Kaake 

Rollergator

Rollergator stammt von Donald G. Jackson, der berühmt war für „Roller Blade“ (auf diesem Festival zu sehen!) und „Hell comes to Frogtown“, die in Fachkreisen Kultstatus genießen, aber davon ist bei Rollergator leider nicht viel übrig. Jackson bezeichnete das als „Zen Filmmaking“, was nicht viel anderes ist als lustige Improvisation, ohne auf überschätzten Schwurbel wie Filmtechnik, Drehbuch oder sonst was achten zu müssen. Gibt es denn gar kein Konzept? Doch, es gibt eins, dem Zuschauer maximal auf die Nüsse zu gehen, aber das Konzept geht in jeder Sekunde auf. Anders als bei Jacksons lustigen Trashfilmen ist es hier viel lustiger (oder überhaupt lustig) über den Film zu reden oder seine Mitmenschen damit zu foltern als ihn tatsächlich sehen zu müssen. Zum grandiosesten Film- und Soundequipment der Filmgeschichte und der Akustik-Klampfe aus der Hölle vollzieht sich die „Handlung“: ein violetter Mini-Alligator (selbstverständlich eine Handpuppe) wird von einem bekloppten Zirkusdirektor (Joe Estevez, Bruder von Martin Sheen) und einem Ninja gejagt, die ihn in einen Zirkus verschleppen wollen, aber er flieht durch die Hilfe eines Mädchens auf Rollerskates. Als wäre das noch nicht genug, kann das Viech auch noch sprechen (mit Stimme des Regisseurs!), und wie man sagen würde, „has an attitude“, will sagen, klopft einen pseudo-coolen, schlaumeierischen Spruch nach dem anderen und das ist nicht 1% so lustig, wie es sich anhört… Am Ende ist man gar nicht mehr wählerisch, wen die vermeintlich Bösen in den besagten Zirkus verschleppen sollen, den Rollergator oder den Zuschauer selbst. Am Eingang könnte stehen: „Tritt ein mit Grausen und lasse jede Hoffnung draußen.“

18
Juli
2025
Freitag, 18. Juli 2025 16:15
Italien 1974, 84 Minuten, OmU, digital, Regie: Renato Polselli, Darsteller: Brad Euston, Ivana

Italien 1974, 84 Minuten, OmU, digital, Regie: Renato Polselli, Darsteller: Brad Euston, Ivana Giordan, Isarco Ravaioli, Mirella Rossi, Eva Spadaro

Mania

Wenn man Brecht heißt – und das sogar mit Vornamen –, kann man doch eigentlich nur ein Genie
sein, oder? Der Brecht in „Mania“ jedenfalls ist ein genialer Wissenschaftler, dem es zwar nicht
gelungen ist, Krebs zu heilen, aber immerhin eine Biene im Flug zu stoppen. Man kann neidlos
anerkennen: irgendwie schon eine stolze Leistung. Die Krux an genialen Wissenschaftlern ist nur
leider, dass sie oftmals nur für ihre Arbeit leben und weniger für den Sex, was besonders
bedauerlich ist, wenn man eine Ehefrau hat, die eben genau das will (also Sex). Zum Glück gibt es
da noch einen weiteren Mann, der gleich einen ein Stück weit männlicheren Namen trägt: Germano
nämlich, Brechts Zwillingsbruder, der den für die einsame Lisa gewichtigen Vorteil besitzt, weitaus
mehr für körperliche Gelüste übrig zu haben. Dass das nicht lange gut gehen kann, ist ja wohl
klar…
Liest sich wie der Auftakt zu einem schlichten Eifersuchtsdrama, oder? Ist es aber nicht, denn es ist
ein Renato Polselli – und wer vielleicht schon vor zwei Jahren bei den B-Film Basterds war und
„Lusthaus teuflischer Begierden“ und „Das Grauen kommt nachts“ gesehen hat, weiß, dass bei dem
italienischen Regisseur garantiert alles geht, aber garantiert kein schlichtes Eifersuchtsdrama, denn
normal, das ist etwas, das er schlichtweg nicht kann. Der Titel sagt es: „Mania“ – „Wahnsinn“.
Chargierende und die meiste Zeit schreiende Charaktere, die sich ständig fürchten und deshalb gar
nicht anders können, als die Augen immer so weit wie möglich aufzureißen, laufen fast den ganzen
Film durch ein Haus, in dem nichts ist, wie es scheint, und benehmen sich dabei nicht nur nicht, wie
du und ich es tun würden, sondern werden mit Merkwürdigkeiten noch und nöcher konfrontiert.


Polselli führt uns durch einen Zirkus der Absonderlichkeiten, bei dem nur eines gewiss ist: Jeder
hier hat einen Knall, egal ob die völlig ausgeklinkte Lisa, ihre nach außen kühle Assistentin, die
aber spitz wie Lumpi wird, sobald man ihr mit Baumzweigen durchs Gesicht streichelt, der mit den
Augen rollende, rollstuhlfahrende und mit Brandmalen verunzierte Hausherr (Schnauzbartträger –
somit per se nicht zu trauen!) und die nur in Slip und Hemd rumlaufende stumme Haushälterin, die
offenbar selbst nicht so recht weiß, was sie tut.
Der Wahnsinn hat Methode – und heißt Polselli.

18
Juli
2025
Freitag, 18. Juli 2025 21:15
Vortrag Christian Keßler Wir freuen uns sehr darauf, dieses Jahr den Filmjournalist und liebgewordenen Festivalgast Christian Keßler erneut bei uns zu einem Exkurs in

Vortrag Christian Keßler

Wir freuen uns sehr darauf, dieses Jahr den Filmjournalist und liebgewordenen Festivalgast Christian Keßler erneut bei uns zu einem Exkurs in die filmischen Grenzgebiete begrüßen zu dürfen!
Auch dieses Jahr hat er mindestens einen Sack voll Bücher mit dabei. Sicher auch sein neuestes/ältestes Werk „Das wildeste Auge“!
Warum beides gleichzeitig? 27 Jahre nach seinem literarischen Erstling „Das wilde Auge“, in dem er einen Streifzug durch das italienische Horrorkino unternahm, bringt Filmjournalist Christian Keßler den seit langer Zeit vergriffenen Text auf Vordermann und befaßt sich mit über 240 Filmen, die sowohl die anerkannten Knüller des Genres umfassen als auch bislang durch das Radar geschlüpfte Sonderlinge, die unbesungen am Wegesrand lauern, um erfahrungshungrige Cineasten das Fürchten zu lehren.
Und genau aus diesem späten Frühwerk wird er sicherlich auch wieder ein paar Highlights in seinen Vortrag einweben, der uns italienischen Horror und Science-Fiction vergangener Jahrzehnte an humorigen bis erstaunlichen Clipbeispielen schmackhaft macht.

18
Juli
2025
Freitag, 18. Juli 2025 23:30
USA 1986, 88 Minuten, dF, digital, Regie: Donald G. Jackson, Darsteller: Suzanne Solari, Jeff

USA 1986, 88 Minuten, dF, digital, Regie: Donald G. Jackson, Darsteller: Suzanne Solari, Jeff Hutchinson, Shaun Michelle, Katina Garner, Sam Mann, Robby Taylor 

Roller Blade

„1985, in Kalifornien. Sitzen Donald G. Jackson und Ron Amick zusammen, kucken gerade Mad Max im Kabelfernsehen und schalten in den Werbepausen auf Rollerderby um. Jackson schiebt sich ein LSD-Plättchen unter die Zunge und schiebt Amick den Bong rüber: ‚Weissu, Alder, was man machen müsste? Ein postapokraflip… postsackozafix… postapokalippischen Äkschnfilm. Aber, like totally auf Rollerskates!‘ Sagt Amick: ‚Krass, Alder, like totally. Ich hab Sonntag Zeit!‘ Äh. Anders kann ich mir die Entstehung dieses Films nicht vorstellen.“ Das schrieb der Doc vor fast 20 Jahren, und seine Worte haben nichts an Aktualität eingebüßt. „Roller Blade“ ist ein postapokalyptischer Rollschuh-Film, in dem ein Orden von Nonnen (die ein Smiley-Symbol anbeten) einen magischen Kristall besitzt, den eine perverse Handpuppe dazu braucht, um damit zum König des nuklearen Wastelands zu werden (don’t ask). Dazu gesellen sich eine Hauptdarstellerin mit Walkman und im Spandex, Butterfly-Messer, Samurais, Punks, ein Typ mit Matte und Gesichtsbemalung der diese Punks verprügelt, sowie ein paar Nackideis. Der Titel lügt nicht, bevorzugtes (und mit der Ausnahme von manchen Skateboards und Einkaufswägen einziges) Fortbewegungsmittel sind die besagten Quadratlatschen mit Rollen (da schmeiß ich jede Harley weg!). Und wäre das noch nicht alles bekloppt genug, muss man sich diesen Film als komplett ernst vorstellen, der Film spielt sich nicht als Fun-Trash, diesen Schluss muss man als Zuschauer selbst ziehen. „Roller Blade“ wurde bis heute meines Wissens nie in ein digitales Medium transportiert, und hat nicht weniger als vier (!!!) Sequels spendiert bekommen, wurde für lumpige 5000 Dollar gedreht und hat in den Videotheken ca. eine Million Dollar eingespielt (wir machen alles das Falsche). Regisseur Donald G. Jackson, der Meister des „zen filmmaking“, setzte sich mit diesem Film und „Hell comes to Frogtown“ ein filmisches Denkmal. Seine späteren Filme (allen voran „Rollergator“) mögen für den Eimer sein, aber „Roller Blade“ ist ohne Zweifel einer der definierenden Trash-Filme der 80er. Rollerblader, Rollerblader, roll!

19
Juli
2025
Samstag, 19. Juli 2025 14:00
Spanien 1983, 91 Minuten, OV, digital, Regie: Eligio Herrero, Darsteller: Geir Indvard, Carole

Spanien 1983, 91 Minuten, OV, digital, Regie: Eligio Herrero, Darsteller: Geir Indvard, Carole Kirkham, José Yepes

Die letzte Stunde

„Die letzte Stunde“ – wow, das klingt dramatisch, endgültig, vielleicht sogar ein wenig tragisch. Doch zugleich stellt sich die Frage: Wessen letzte Stunde hat denn hier überhaupt geschlagen? Die letzte Stunde vor dem abendlichen Klogang? Die letzte Stunde des guten Geschmacks? Oder gar die letzte Stunde vor dem Erkenntnismoment, dass man die 87 Minuten, die für diesen Film drauf gegangen sind, nie wiederbekommt? Die Antwort können wir zunächst auch nicht im spanischen Originaltitel finden: „Animales Racionales“ heißt so etwas wie „Rationale Tiere“ – und der englischsprachige Titel macht auch nicht schlauer: „Human Animals“ – menschliche Tiere?
Wir klären auf: Mit „Die letzte Stunde“ ist die Stunde – oder vielmehr: die Stunden – nach dem Atomschlag gemeint, die letzte Stunde der Menschheit sozusagen, das „Quiet Earth“ des spanischen Kinos, bevor „Quiet Earth“ überhaupt gedreht wurde. Hier erwachen zwei Männer und eine Frau ihrer Sprache und ihrer Erinnerungen beraubt in einer menschenleeren Wüstenlandschaft – Adam I, Adam II und Eva quasi, nur nicht im Paradies, sondern in Spanien irgendwo auf einer Insel voller Killerkrabben. Bald schon mutieren Adam I und Adam II zu Kain und Abel, weil Gott, der alte Sadist, ihnen fieserweise nach der Apokalypse nun mal nur eine und nicht zwei Frauen zur Seite gestellt hat. Folglich kann das nicht lange gutgehen, denn die Menschen mögen vor der explodierten Atombombe den flotten Dreier bereits erfunden haben – unser Trio hat das alles vergessen. Alsbald schließt sich ihnen ein ebenfalls planlos herumstromernder Schäferhund an, der nicht gewillt ist, die komplizierte Dreiecksbeziehung zwischen Frau und Männern einfach so laufen zu lassen…
Man kann nur spekulieren, was Zweimal-Regisseur Eligio Herrero mit „Die letzte Stunde“ im Sinn hatte – einen Plan hatte er jedenfalls nicht. Endzeitparabel? Drama? Sexfilm? Survival-Thriller? Horrorfilm? Keine Ahnung. Man frage ihn – falls er noch lebt. Jedenfalls röcheln sich drei Gedächtnislose grunzend und grimassierend durch den postnuklearen Sandkasten und machen komische Dinge – oft nackt, immer stumm, manchmal schwitzend, desorientiert wie die Zuschauer, die nach einem Sinn suchen, der nicht kommt. Und zwischendrin kläfft der Köter.
Eine Armageddon-Robinsonade nur ohne Robinson, oder auch: ein absurdes Kammerspiel unter freiem Himmel mit Endzeitfilter. „Die letzte Stunde“ ist somit die erste Stunde einer neuen Zeitrechnung: nach dem Film.

 

19
Juli
2025
Samstag, 19. Juli 2025 16:00
Taiwan 1976, 76 Minuten, dF, digital, Regie: Chung-Kuang Lin, Darsteller: Feng Chang, Ching-Feng

Taiwan 1976, 76 Minuten, dF, digital, Regie: Chung-Kuang Lin, Darsteller: Feng Chang, Ching-Feng Chiang, Chung-Lien Chou, Chiang Han, Chen-Peng Kao

Krieg der Infras

Sentai, nicht Hen...oh
Kennt ihr noch die Power Rangers? Und wisst ihr noch, dass der ganze coole Kram, das Kloppen, das Schießen und die Monster einfach aus japanischen Serien aus der Sparte "Sentai" (auf gut Deutsch einfach "Trupp" oder "Gruppe") gemopst wurde, um es dann mit neugedrehtem Teenieschmarrn für uns westliche Kids und Kindsköpfe "verständlich" zu machen?
Man mag es kaum glauben, aber selbst auf dem asiatischen Festland, gar nicht so weit weg vom Ursprung der bunten Helmheinis, hat man sich gerne mal von genau denen äh, inspirieren lassen und gleich auch noch neben Serien, das ganze in abendfüllenden Filmen verworstet.
Den meisten wird sicher die "Invasion aus dem Inneren der Erde" (heute eher unter seinem Pseudonym "Infra Supermen" berüchtigt) entweder ein Jauchzen oder ein Kreischen entlocken, aber auch der Gummimonster-gegen-Spandexhosen-Klopper "Krieg der Infras", den wir euch dieses Jahr bei den Basterds feilbieten, hat so seine Fans unter den gediegenen Ramschtisch-DVD-Sammlern.
1976 in Taiwan verbrochen, wurden hier u.A. Teile der recht erfolgreichen "Kamen Rider"-Serie (im goldenen Westen auch unter "Masked Rider" leidlich bekannt), hier zu einem roter-Faden-freien Verhackstückwerk mundgeklöppelt, dass es einem Godfrey Ho nur so das Herrenhöschen befeuchten würde.
Gönnt euch Karate in bunten Kostümen, wahnsinnige Wissenschaftler und lustige Posen bei den Basterds und schaut mit uns den wahrscheinlich weltenbedrohenden "Krieg der Infras"!

 

19
Juli
2025
Samstag, 19. Juli 2025 20:30
Deutschland 1990 - 1992, 89 Minuten, dF, 16mm, Regie: Wenzel Storch, Darsteller: Jürgen Höhne, Alexandra Schwartz, Fritzi Korr, Holger Müller, Iko Schütte  Sommer der Liebe In

Deutschland 1990 - 1992, 89 Minuten, dF, 16mm, Regie: Wenzel Storch, Darsteller: Jürgen Höhne, Alexandra Schwartz, Fritzi Korr, Holger Müller, Iko Schütte 

Sommer der Liebe

In Anwesenheit des Regisseurs Wenzel Storch!


Oleander, Missionar der Bewusstseinserweiterung, zieht 1971 mit sächsischem Singsang durchs Land, baut das Kloster zweier Nonnen zum Rockkloster um und predigt: „Hörst du Soul, friss Rosenkohl!“ Auf seiner Reise, die ihn zu einer Art jesusartigen Guru werden lässt, trifft Oleander u.a. auf Geigenspieler, Igel in Spielzeugautos und einen Kannibalen – alles in einem Meer aus Blümchentapeten, Neonfarben und Hans-Paetsch-Erzählzauber, festgehalten für die Nachwelt auf Super 8.
Ein Jahr lang wurden die prächtigsten Funde vom Sperrmüll gerettet, um alles zu einem Rausch aus ausrangierten Schätzen und verklebtem Geschenkpapier zu verarbeiten.Wenzel Storch, der sich in den Titelkarten des Films als „Spielleiter“ vorstellt und auf Laiendarsteller zurückgreift, zündet in seinem Ausstattungsfilm ein gewaltiges Potpurri absurder Ideen; oftmals eingebettet in Dialogzeilen für die Ewigkeit.
Aus einem Kino in Göttingen wurde 1994 der erste Akt des Films von einer sich selbst als lesbisch bezeichneten Gruppe gestohlen, in der Hoffnung, dass das Filmtheater SOMMER DER LIEBE zukünftig nicht mehr zeigen möge. Auch andere Institutionen fühlten sich auf den Schlips getreten: Wenig überraschend eckte das Werk auch beim katholischen Filmdienst an („Das Ergebnis ist jedenfalls ein Film. der einem den Feierabend gründlich vergällt…“).
„Damit hat er einen Film geschaffen, den nicht wenige als unerträglichen Trash empfinden werden. Doch ebenso besteht kein Zweifel daran, dass dieses schier unglaubliche Werk sicherlich in viele heimische Kultfilmvitrinen wandern wird. Ob man nun zu null oder zehn Punkten tendiert, spielt eigentlich keine Rolle. Denn es gibt Filme, die schweben auf purpurnen Wolken weit über den gängigen Bewertungs-Maßstäben. Sind null und zehn Punkte gleichzeitig “, Christian Ade FILMTIPPS.AT
„Ein Film, der vergeblich seinesgleichen sucht und wahrscheinlich nur den Härtesten der Harten zusagen wird“, Wolfgang Schäfer ROCK HARD
Lass die Schlaghosen knallen und schnall dich auf deinem quietschbunten Sitzkissen an – hier kommt der SOMMER DER LIEBE! Wenzel Storchs Super-8-Symphonie pfeift auf Schubladen, Regeln und graue Realität. Stattdessen wird psychedelisches Kopfkino und die wahre Geschichte des Conny Kramer serviert.
In diesem Sinne - Auf geht’s Richtung Sonnenschein!

 

19
Juli
2025
Samstag, 19. Juli 2025 22:45
USA 1987, 96 Minuten, dF, digital, Regie: Jack Sholder, Darsteller: Kyle MacLachlan, Michael Nouri,

USA 1987, 96 Minuten, dF, digital, Regie: Jack Sholder, Darsteller: Kyle MacLachlan, Michael Nouri, Claudia Christian, Clarence Felder, Clu Gulager

The Hidden
Träumen wir manchmal nicht alle davon, eine andere Person zu sein? Gerade die Introvertierten unter uns würden doch sicherlich furchtbar gern mal so richtig auf die Kacke hauen und ihren Mitmenschen zeigen, wo der Hammer hängt, Grenzen überschreiten, auf alles pfeifen. In „The Hidden“ tun das die Leute – zumindest diejenigen, deren Körper von einer außerirdischen Lebensform als Wirt übernommen wird. Mit ihrer Hilfe begehen sie völlig enthemmt Banküberfälle, liefern sich wilde Verfolgungsjagden mit der Polizei und stellen allerlei andere Sachen an, die nicht ganz gesetzeskonform sind. Mitunter hören sie sogar laute Rockmusik. Sprich: sie tun Dinge, von denen du und ich sagen würden: „Hm, vielleicht etwas übertrieben.“ Aber immerhin – ungemeinen Spaß muss es den Über-die-Stränge-Schlägern machen, auch wenn dieser Spaß nur von kurzer Dauer ist, denn bei Amokfahrten durch die Großstadt versteht die Polizei eher wenig Spaß und eröffnet zur Not das Feuer.
Einer dieser Bullen heißt Tom Beck, der früher mal als Michael Nouri in „Flashdance“ unterwegs war (oder umgekehrt?!). Sein Vorgesetzter setzt ihm einen mysteriösen FBI-Mann vor die Nase (klar, warum heißen Vorgesetzte schließlich Vorgesetzte?), der verdächtig viel von dem weiß, was hier vor sich geht, weshalb Beck mit ihm fortan gemeinsam in den Kampf gegen das gewaltgeile In-menschliche-Körper-Kriechalien treten muss. Dieser FBI-Mann wird von Kyle MacLachlan verkörpert – und dass der schon immer gewaltig einen an der Klatsche hatte, wissen wir ja nicht zuletzt seit „Twin Peaks“, auch wenn „Twin Peaks“ zu diesem Zeitpunkt noch nicht gedreht war. Doch trotz aller Wissensvorsprünge des FBI-Manns – das Duo Infernale ist sehr oft einen Schritt zu spät, denn das fiese Viech ist enorm widerspenstig und lässt sich nur mit einer Spezialwaffe um die Ecke bringen…
Inszeniert wird diese rasante B-Film-Perle von Jack Sholder, Regisseur des oft kritisierten schwulen „Nightmare on Elm Street“-Streifens. Hier aber bekam er Schützenhilfe von Filmkritik-Oberpapst Roger Ebert, der dem Film „mehr Gehirn als der Durchschnittsthriller“ bescheinigte, und wer möchte dem schon widersprechen?

20
Juli
2025
Sonntag, 20. Juli 2025 14:00
Deutschland, dF,16mm, NN Pädagogisch wertvolle Nachhilfe mit FWU-Lehrfilmen FWU – Und was guckst du? Drei Buchstaben, die so

Deutschland, dF,16mm, NN

Pädagogisch wertvolle Nachhilfe mit FWU-Lehrfilmen

FWU – Und was guckst du?

Drei Buchstaben, die so manchem Jahrgang mit einer 19 vorneweg möglicherweise gute, möglicherweise schreckliche, aber selten langweilige Erinnerungen an die Schulzeit hochrülpsen lässt.

Anstatt „Hefte raus, Klassenarbeit!“ hörte man doch lieber ein „Ihr! Holt mal den Projektor!“ und freute sich auf „Fernsehen“ zur Unterrichtszeit. Immerhin mit Lehrauftrag.

Das umfangreiche „Genre“ der FWU-Filme hat vermutlich Generationen von Lehrern und Schülern zumindest kurzzeitig den drögen Alltag versüßt.Und man musste sich nicht nur mit schnödem Bildungsfernsehen, die Zeit vertreiben, sondern, wenn man Glück hatte, bekam man auch mal ein nettes Filmchen zu sehen, das so gar nicht in das Korsett „Lehrreiche Mediennutzung im Unterricht“ passen wollte.

Und mit genau dieser Ungewissheit spielen wir bei den B-Film Basterds.

Ihr wisst nicht, was kommt, wir wissen nicht, was kommt. Nur unser gönnerhafter Kurator, seines Zeichens Gastgeber, dem KommKino, hat einen leichten Deucht, was da wohl kredenzt wird.

Ahnungslosigkeit, wie sehr sie einem doch das Leben versüßen kann.

Und nur, damit wir uns richtig verstehen, in diesem Kurzfilm-Slot kann so ziemlich alles auf euch und uns hereinprasseln. Abenteuer mit dem kleinen Maulwurf? Check!

Sureale britische Animationsfilme? Check!

Die erste Liebe in der Pubertät? Check!

Warum Fanta gegen Tollwutbisse hilft? Genau! CHECK!

Wie die Space Invaders (Ja, die aus dem Videospiel! BEEP BOOP BEEP!) beinahe unsere gesamte Realität ausgelöscht haben? Oberriesendoppel-Check!

...oder vielleicht auch nichts davon.

Wir haben hier keine „Wundertüte“, kein Glücksrad oder Loseziehen. Unsere FWU-Filme sind immer ein Trip durch kurze, aber nicht selten grelle Blitze menschlichen Schaffens, zeitgenössischen Wissens und filmischen Handwerks. Nie das, was man aus möglichen Vorjahreserfahrungen (Wo sind unsere Stammis? *GRÖHL*) erwartet, aber immer überraschend und (mindestens leidlich) unterhaltsam.

Gönnt euch einen Schwung, wild gewürfelter Aug-und-Ohr-Beschallung, und wer kann, darf sich gerne an die eigene Zeit auf der Schulbank zurückerinnern und schwelgen, wie viel besser, oder mindestens seltsamer früher alles war.


Die FWU-Kurzfilme werden uns auf analogem 16mm-Filmmaterial dargeboten, sodass auch noch die Kinopuristen unter euch auf Ihre Kosten kommen werden.

 

20
Juli
2025
Sonntag, 20. Juli 2025 15:30
USA 1964, 77 Minuten, OV, digital, Regie: Vic Savage, Darsteller: Vic Savage, Shannon O'Neil,

USA 1964, 77 Minuten, OV, digital, Regie: Vic Savage, Darsteller: Vic Savage, Shannon O'Neil, William Thourlby, John Caresio, Brendon Boone

Creeping Terror

Abteilung: Schlechte Filme. Die schlechtesten Filme aller Zeiten. Und wir haben sie gefunden.
Es gibt die bekannten Diskussionen darüber, was nun der schlechteste aller schlechten Filme ist, und man hört regelmäßig: „was heißt genau schlecht?“, „schlecht in welcher Hinsicht?“, oder „schlimmer geht’s immer“ usw. Aber wenn man „The Creeping Terror“ sieht, dann wird man keine Widerworte mehr wagen. Creeping Terror ist so mies, dass nur noch Filme wie „Manos the Hands of Fate“, „Monster a go-go“ oder „The Beast of Yucca Flats“ in Sachen Schlechtigkeit es aufnehmen können.
Den vorliegenden Quellen zufolge wollte Vic Savage (nicht zu verwechseln mit Randy Savage) das Drehbuch von Robert Silliphant verfilmen, seinerseits Co-Schreiber von „The Incredibly Strange Creatures Who Stopped Living and Became Mixed-up Zombies“ (guter Filmtitel). Vic Savage (der hier das Pseudonym A.J. Nelson verwendet und eigentlich Arthur Nelson White hieß) kündigte sein Projekt seinen Geldgebern als potenziellen Blockbuster an (und das noch vor „Star Wars“!), zerstörte aber am Set das Sound-Equipment (!) und ließ sich angeblich den Suit für das Monster klauen, sodass er improvisieren musste. Fertig war das Teppich-Monster (nicht verwandt oder verschwägert mit dem Teppich-Luder), wo die Käsequanten der Darsteller unter dem Stoff klar zu sehen sind, trotzdem kann das Viech brüllen wie ein Löwe und sich mit maximal 0,12 km/h fortbewegen, was die armen Opfer dazu bewegt, dem langsamsten Monster der Filmgeschichte freiwillig in die Fressluke zu klettern (Edmund Stoiber würde sagen: „Sie steigen in den Hauptbahnhof ein“). Da waren selbst die Monster in „Troll 2“ schlauer, und „Troll 2“ steht Lichtjahre über dem, was The Creeping Terror auslotet. Dieser Film ist in jeder Hinsicht so bodenlos schlecht, so niederschmetternd inkompetent und so die Intelligenz des Publikums beleidigend, dass er praktisch automatisch wieder Outsider-Art ist. Must be seen to be believed!

20
Juli
2025
Sonntag, 20. Juli 2025 17:30
Wunschfilm Die Wahl der Qual… Ein Novum bei den Basterds, Ihr dürft euch euer Folterinstrument zum ersten Mal in der

Wunschfilm

Die Wahl der Qual…

Ein Novum bei den Basterds, Ihr dürft euch euer Folterinstrument zum ersten Mal in der Geschichte unserer altehrwürdigen Festivitäten selbst aussuchen und müsst dann einfach nur mit den Konsequenzen leben… zumindest, wenn ihr glorreiche Besitzer einer ebenso altehrwürdigen Dauerkarte seid.

Drei Filme von 35mm, eine Stimme (pro mitmachendem Menschlein). Eigentlich ganz einfach:

Dauerkartenbesitzer bekommen dieses Jahr nicht nur ihr wunderhübsches Kleinod zum Umhängen, Liebhaben und Immerwiederanschauen, nein, ihr erhaltet auch noch einen kleinen Stimmzettel dazu, der euch ermächtigt bis zum Ablauf einer noch geheimen Frist, zu bestimmen, was wir gar Granulatiges am Sonntag zur besten Sendezeit auf die Leinwand zaubern.

Für diese herzensliebste ldee haben wir euch auch ein paar ganz besonders nahrhafte Brechbohnen aus dem Eimerchen gezaubert, aber zu denen erfahrt ihr später mehr, wollen euch ja nicht die Spannung verderben.

20
Juli
2025
Sonntag, 20. Juli 2025 21:15
Kanada 1983, 82 Minuten, dF, 35 mm, Regie: Rafal Zielinski, Darsteller: Vic Savage, Shannon O'Neil,

Kanada 1983, 82 Minuten, dF, 35 mm, Regie: Rafal Zielinski, Darsteller: Vic Savage, Shannon O'Neil, William Thourlby, John Caresio, Brendon Boone

Screwballs

Screwballs (1983), das vorpubertär-schlüpfrige Meisterwerk von Rafal Zielinski, erhebt sich wie ein Phönix aus dem Glutofen des 1980er-Schrewballgenres – bereit, euch auf eine irrwitzige Heldenreise zu schicken, wie sie klassische Autoren nie zu dichten wagten. Unsere tapferen Recken – fünf notgeile Highschool-Jünglinge mit der Libido eines ganzen Football-Teams – begeben sich auf die hehre Mission, das größte Mysterium der Schulgeschichte zu enthüllen. Ihr Ziel? Ein kurzer, aber bedeutungsschwerer Blick auf die baren Brüste der absolut jungfräulichen wie keuschen Schulikone Purity Busch.
Was folgt, ist ein detektivischer Feldzug durch die sozialen Abgründe des amerikanischen Bildungssystems. Ob altbekannte Spanner-Exzesse im Biologieraum, ausgeklügelte Pläne mit dem geistigen Niveau einer Pausenbrot-Verpackung, jede Menge fliegender Klamotten und Slapstick-Symphonien der unteren Körperregionen, der Film kennt die obligatorischen Elemente seiner Kunst und hakt sie eins nach dem anderen ab.
Die Screwball-Komödie ist die Chaoskönigin unter den Filmgenres – entstanden in den 1930ern, als Hollywood sinnierte: „Romantik ist gut, aber was wäre, wenn alle Figuren dabei ständig stolpern, schreien und sich mit Torten bewerfen?“ Klassische Screwballs glänzen mit absurdem Wortwitz, Geschlechterklischees, um uns mehrere Dekaden zurückzuwerfen, und einem Tempo, welches gekonnt die Gefahr bannt, dass das Publikum doch mitdenken könnte. Screwballs nimmt wie viele anderen Highschool-Sex-Klamotten der hierfür berühmt berüchtigten 1980er Jahre dieses eh schon fragwürdige Genre, zieht ihm Minirock und Panties an, kippt einen Eimer Testosteron drüber und lässt es mit quietschenden Turnschuhen durch die Highschool der Anzüglichkeiten rennen. Und wer noch nie über einen explodierenden BH gelacht hat, bekommt hier die Chance zur Läuterung.

20
Juli
2025
Sonntag, 20. Juli 2025 23:15
Spanien, Puerto Rico 1982, 85 Minuten dF, digital, Regie: Juan Piquer Simón,

Spanien, Puerto Rico 1982, 85 Minuten dF, digital, Regie: Juan Piquer Simón, Darsteller: Christopher George, Lynda Day George, Frank Braña, Edmund Purdom, Ian Serra

Pieces

Wahnsinn, Hölle, Hölle, Hölle - zumindest für die jungen und stets leicht bekleideten Studentinnen der Universität von Boston. Doch was ist passiert? Ganz einfach: Ein wahnsinniger Killer treibt sein Unwesen, der seinen Opfern gerne Körperteile absägt, und das ist wirklich nicht schön.Ursache für sein nicht ganz gesellschaftskompatibles Verhalten: Als Kind hat er nicht etwa zu oft "Bob der Baumeister" gehört, sondern ein Puzzle mit einer nackten Frau gehabt. Da hatte jedoch seine Mutter was dagegen, worauf er sie zuerst mit einer Axt zerschlug und dann zur Säge griff... was halt Kindern in einem normalen Haushalt so an Werkzeug zur Verfügung steht.
Dumm nur, dass Lieutnant Bracken und Sergeant Holden das nicht wissen - und auch nicht wer der Mörder ist. Denn der metzelt sich mittlerweile ziemlich fleißig durch die weibliche Studentenschaft. Und dazu kommen auch noch eine Vielzahl von Verdächtigen: Ist der Mörder der Gärtner? Der homosexuelle Professor Brown? Oder ein Präsident, der die Uni schließen will, weil sie ihm zu woke ist?Holla, die Waldfee - da fabrizierte der spanische Regisseur Juan Piquer Simón anno 1982 mit "Pieces - Stunden des Wahnsinns" doch eine ziemliche Krawallnummer, die es dann prompt auch in die britische Liste der Video Nasties geschafft hat und in Deutschland bis Ende 2012 indiziert war.Aufgrund seiner, selbst für Slasher der damaligen Zeit, ziemlichen Direktheit hat es "Pieces" über all die Jahre zu einem gewissen Kultstatus geschafft. Der Regisseur Simón selbst gehörte nicht gerade zu den produktivsten Vertretern seiner Gattung und ist ansonsten hauptsächlich noch für den 1988 gedrehten "Slugs" bekannt, in dem Killernacktschnecken (!) ihr Unwesen treiben. Bei den Schauspieler*innen fällt vor allem Lieutnant Bracken Darsteller Christopher George auf, der immerhin neben "Pieces" noch Perlen wie "Ninja - Die Killer-Maschine", "Der Exterminator" und "Ein Zombie hing am Glockenseil" in seiner Vita stehen hat - Titel, die man doch gerne in seinem Lebenslauf hätte (in der eigenen Filmsammlung sollte man sie auf jeden Fall haben). Sein Kollege im Film wird von Frank Brana gespielt, der vor allem als Nebensteller in Italo-Western unterwegs war, da immerhin auch in Klassikern wie "Spiel mir das Lied vom Tod" und "Zwei glorreiche Halunken".Drehbuch-Autor Dick Randall hatte mit "Das Auge des Bösen" einige Jahre vorher mal einen waschechten Giallo geschrieben, was man bei "Pieces" auch merkt.Summa Summarum bietet "Pieces - Stunden des Wahnsinns" alles, was einen guten Randalefilm aus dem B-Segment ausmacht, nicht umsonst heißt die englische Tagline "It's exactly what you think it is!". Klar, dass der Film unseren Sägen... äh... Segen hat.

12
Sep.
2025
Freitag, 12. September 2025 21:15 - Sonntag, 14. September 2025 16:00
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03
Okt.
2025
Freitag, 3. Oktober 2025 21:15 - Sonntag, 5. Oktober 2025 16:00
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Okt.
2025
Freitag, 10. Oktober 2025 21:15
Talk To Me Sweet Darling Originaltitel: Talk To Me Sweet Darling, Deutschland 2020, 96 Minuten, deutsche Fassung, digital, Regie:

Talk To Me Sweet Darling

Originaltitel: Talk To Me Sweet Darling, Deutschland 2020, 96 Minuten, deutsche Fassung, digital, Regie: Günther Brandl, Darsteller: Günther Brandl, Tari Ritter, Melody Bayer, Oliver Troska, Monika Brandl, Yvette Costeau

Die Verkörperung der Perfektion, die Verkörperung von all dem, was er immer wollte - genau so sieht Luca seine neue Freundin Sarah. Aber ist sie überhaupt real? Sarah ist eine Schaufensterpuppe in Luca’s Laden - die eines Abends zum Leben erwacht. So denkt Luca jedenfalls. Und während er sich im Glauben wähnt, sie würde ihm seine geheimsten Wünsche und Sehnsüchte erfüllen, verliert er zunehmend die Kontrolle - „Sarah“ entwickelt ein gefährliches Eigenleben...

 

zu Gast: Regisseur Günther Brandl

23
Okt.
2025
Donnerstag, 23. Oktober 2025 21:15 - Sonntag, 26. Oktober 2025 17:00
14
Nov.
2025
Freitag, 14. November 2025 21:15 - Sonntag, 16. November 2025 17:00
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16
Jan.
2026
Freitag, 16. Januar 2026 21:15 - Sonntag, 18. Januar 2026 21:15
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