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USA 1986, 88 Minuten, dF, digital, Regie: Donald G. Jackson, Darsteller: Suzanne Solari, Jeff Hutchinson, Shaun Michelle, Katina Garner, Sam Mann, Robby Taylor
Roller Blade
„1985, in Kalifornien. Sitzen Donald G. Jackson und Ron Amick zusammen, kucken gerade Mad Max im Kabelfernsehen und schalten in den Werbepausen auf Rollerderby um. Jackson schiebt sich ein LSD-Plättchen unter die Zunge und schiebt Amick den Bong rüber: ‚Weissu, Alder, was man machen müsste? Ein postapokraflip… postsackozafix… postapokalippischen Äkschnfilm. Aber, like totally auf Rollerskates!‘ Sagt Amick: ‚Krass, Alder, like totally. Ich hab Sonntag Zeit!‘ Äh. Anders kann ich mir die Entstehung dieses Films nicht vorstellen.“ Das schrieb der Doc vor fast 20 Jahren, und seine Worte haben nichts an Aktualität eingebüßt. „Roller Blade“ ist ein postapokalyptischer Rollschuh-Film, in dem ein Orden von Nonnen (die ein Smiley-Symbol anbeten) einen magischen Kristall besitzt, den eine perverse Handpuppe dazu braucht, um damit zum König des nuklearen Wastelands zu werden (don’t ask). Dazu gesellen sich eine Hauptdarstellerin mit Walkman und im Spandex, Butterfly-Messer, Samurais, Punks, ein Typ mit Matte und Gesichtsbemalung der diese Punks verprügelt, sowie ein paar Nackideis. Der Titel lügt nicht, bevorzugtes (und mit der Ausnahme von manchen Skateboards und Einkaufswägen einziges) Fortbewegungsmittel sind die besagten Quadratlatschen mit Rollen (da schmeiß ich jede Harley weg!). Und wäre das noch nicht alles bekloppt genug, muss man sich diesen Film als komplett ernst vorstellen, der Film spielt sich nicht als Fun-Trash, diesen Schluss muss man als Zuschauer selbst ziehen. „Roller Blade“ wurde bis heute meines Wissens nie in ein digitales Medium transportiert, und hat nicht weniger als vier (!!!) Sequels spendiert bekommen, wurde für lumpige 5000 Dollar gedreht und hat in den Videotheken ca. eine Million Dollar eingespielt (wir machen alles das Falsche). Regisseur Donald G. Jackson, der Meister des „zen filmmaking“, setzte sich mit diesem Film und „Hell comes to Frogtown“ ein filmisches Denkmal. Seine späteren Filme (allen voran „Rollergator“) mögen für den Eimer sein, aber „Roller Blade“ ist ohne Zweifel einer der definierenden Trash-Filme der 80er. Rollerblader, Rollerblader, roll!