Elvis
USA 1979, 105 Minuten, deutsche Fassung, 35 mm, Regie: John Carpenter, Darsteller: Kurt Russell, Shelley Winters, Bing Russell
Eigentlich als Horror- und Phantastikregisseur bekannt, drehte Carpenter hier ein lupenreines Biopic über den noch immer größten Rockstar der Musikgeschichte.
Die Kritiken fielen reserviert aus. Aber:
„Das Publikum jedenfalls mochte, was es sah. Mit einer Quote von 27,3% landete Elvis auf Platz 6 der meistgesehenen Shows im US-Fernsehprogramm der Woche vor den eingangs erwähnten Klassikern und der Erfolg führte dazu, dass man den Film im Anschluss auch noch in die europäischen Kinos brachte. Nur John Carpenter blickte im Anschluss mit gespaltenen Gefühlen zurück auf das Unternehmen. Man hatte dem für seine eigenen Scores bekannten Filmemacher (am ikonischsten ist wohl sein Original Halloween-Score) nicht erlaubt eigene Musik beizusteuern oder den Film zu schneiden.
Trotzdem bleibt Elvis in Erinnerung als Besonderheit in einer ohnehin besonderen Filmographie und als ein Biopic, das die Essenz seines Subjekts wunderbar einfängt.“ (Katrin Doersken, www.kino-zeit.de)
Oliver Noeding über den Film:
„Er „konserviert“ den Menschen Elvis als mythische Gestalt, die die Zeiten überdauern und sich vom Kontext ihres historischen Hintergrundes komplett ablösen wird. Insofern ist es nur logisch, dass Carpenter sich nicht für den biologischen Tod seines Protagonisten interessiert. Elvis war ja vorher längst unsterblich geworden. (…) ELVIS erzählt eigentlich nichts Neues. Aber das Mysterium, das seine Hauptfigur im Kern immer noch ist und das ihn zum anhaltenden Faszinosum macht, das bringt er zum Strahlen wie kein anderes Biopic, das ich kenne.“
John-Carpenter-Special
Anlässlich des frisch erschienen Buches „Horror und Apokalypse“ über Kultregisseur John Carpenter präsentiert das KommKino eine Lesung und mehrere Carpenter-Klassiker, die größtenteils schon lange nicht mehr im Kino zu sehen waren.