30
Apr.
2024
Dienstag, 30. April 2024 21:15
Party des Grauens Originaltitel: Death Weekend, Kanada 1976, 89 Min., 35mm, deutsche Fassung, Regie: William Fruet,

Party des Grauens

Originaltitel: Death Weekend, Kanada 1976, 89 Min., 35mm, deutsche Fassung, Regie: William Fruet, Darsteller: Brenda Vaccaro, Don Stroud, Chuck Shamata

Der wohlhabende Zahnarzt Harry will die attraktive Diane in die Kiste bekommen. Dafür verspricht er, sie zu einer wilden Party auf dem Land zu entführen. In Wahrheit hat er ein Wochenende ganz zu zweit im Sinn.
Daraus wird freilich nix. Ein Streit mit einer Bande ungehobelter Hinterwäldler eskaliert zusehends … bis hin zu Vergewaltigung und Mord. Doch die Schurken haben nicht damit gerechnet, zu was Diane als Überlebende des Infernos so alles fähig ist …

Ein Beispiel für kompromissloses Exploitationkino der wilden 70er. Ein packender Thriller, produziert übrigens vom später zum erfolgreichen Komödienregisseur avancierten Ivan Reitman („Ghostbusters“), der auch heute noch tief unter die Haut geht.

„DEATH WEEKEND ist ein kleiner, solider Reißer von äußerst geradliniger Machart, der auf der großen Leinwand noch um einiges schöner wird. Die Besetzung ist ideal, die Figuren, so knapp sie auch umrissen sind, sind glaubwürdig entwickelt, das herbstliche Setting vermittelt angemessene Tristesse und Kälte, zum Schluss wird es ziemlich ruppig und brutal, ohne dass die Gewalt allzu selbstzweckhaft inszeniert wäre.“ (Oliver Nöding, Remember It For Later)

 

01
Mai
2024
Mittwoch, 1. Mai 2024 21:15
Tödliche Ferien Originaltitel: And soon the Darkness, GB 1970, 99 Min., digital, deutsche Fassung, Regie.: Robert Fuest,

Tödliche Ferien

Originaltitel: And soon the Darkness, GB 1970, 99 Min., digital, deutsche Fassung, Regie.: Robert Fuest, Darsteller: Pamela Franklin, Michele Dotrice, Sandort Elès

Zwei fröhliche Freundinnen aus Nottingham. Ein kleiner Urlaubsausflug durch Frankreich. Die heiße Sommersonne lässt die leeren französischen Landstraßen zu flirrenden Streifen verschwimmen. Dazwischen halbverwaiste Ortschaften und Friedhöfe, die träge eine lauernde, aber stetig wachsende Bedrohung andeuten. Als ein Streit die beiden Freundinnen trennt, kippt die Stimmung endgültig.

Ihre erste richtige Hauptrolle reißt Pamela Franklin hervorragend inszeniert in einen Abgrund der Angst. Das Misstrauen, das sie gegenüber den vermeintlich feindseligen Fremden aufbaut, deren Sprache sie nicht spricht, führt zu Verzweiflung und Isolation. Das zu Beginn als leises Flüstern wahrnehmbare Rauschen entwickelt sich während dieses unter Hochspannung stehenden Streifens zu einem überlebenswichtigen Rat: „Traue niemandem!“

„Das Original-Plakat bemühte einen Hitchcock-Vergleich und als formales Experiment betrachtet, darf der Film durchaus im Geiste des Meisters gedeutet werden. Kritik und Publikum reagierten auf die konsequente Verweigerung (fast) aller damals gängigen visuellen Horrorklischees allerdings ziemlich irritiert. Inzwischen führt das US-Magazin Cinefantastique den Film auf Platz sieben seiner Liste der besten Horrorfilme der 1970er-Jahre.“ (Werkstattkino)

 

02
Mai
2024
Donnerstag, 2. Mai 2024 21:15
POPcore! - Musikfilme im KommKino 1991: The Year Punk Broke USA 1992, 95 Min., digital, Originalfassung, Regie: Dave Markey, Mit: Sonic Youth,

POPcore! - Musikfilme im KommKino

1991: The Year Punk Broke

USA 1992, 95 Min., digital, Originalfassung, Regie: Dave Markey, Mit: Sonic Youth, Nirvana, Dinosaur Jr, Ramones, Babes In Toyland, Gumball

1991: In Kuwait wütet der Golfkrieg, in Russland übernimmt Boris Jelzin das Zepter und im wiedervereinigten Deutschland kommt es zu zahlreichen Nazi-Angriffen gegen Migranten. In diesen unruhigen Zeiten tourt die dem Mainstream weitestgehend unbekannte Noise-Rock-Band Sonic Youth durch Europa. Im Gepäck: Nirvana. Die Mannen um Kurt Cobain ahnen damals ​noch nicht, dass sie schon bald eine neue Musik-Ära einläuten werden. Grunge und Alternative-Rock durchbrechen die Schranken des Undergrounds und flimmern alsbald in der Heavy Rotation über MTV – the year punk broke. In seiner elektrisierenden Doku bannte Dave Markey rohe Performances der besagten Bands und einiger anderer (Dinosaur Jr, Ramones, Babes In Toyland, Gumball) auf Film und schuf so ein wichtiges Dokument der Transformation von DIY zum Massenphänomen – was sich nicht für alle Beteiligten positiv auswirkte ...

 

04
Mai
2024
Samstag, 4. Mai 2024 20:00
May the Forth 2024 – Special Ein Überraschungsprogramm rund um die größte Weltraumoper aller Zeiten, bei freiem

May the Forth 2024 – Special

Ein Überraschungsprogramm rund um die größte Weltraumoper aller Zeiten, bei freiem Eintritt

Die genauen Uhrzeiten reichen wir schnellstmöglich hier nach.

07
Mai
2024
Dienstag, 7. Mai 2024 21:15
82. Tuesday Trash Night Trail of the Screaming Forehead USA 2007, 88 Min., digital, englische Originalversion, Regie: Larry Blamire, Darsteller: Daniel

82. Tuesday Trash Night

Trail of the Screaming Forehead

USA 2007, 88 Min., digital, englische Originalversion, Regie: Larry Blamire, Darsteller: Daniel Roebuck, Susan McConnell, Fay Masterson

Auf einem fröhlichen Spaziergang durch den Wald, an einem sonnigen Vormittag, macht ein lustiger Herr eine interessante Entdeckung: Aus einer Rakete, die kurz zuvor auf der Erde gelandet ist, kriecht ihm eine Stirn entgegen. Bald kommt es zum Zusammentreffen der außerirdischen Lebensform mit einer Wissenschaftlerin, die dabei ist, Experimente durchzuführen, um ein für alle Mal zu beweisen, dass die menschliche Intelligenz in der Stirn beheimatet ist und nicht im Gehirn. Das Ergebnis sorgt bei den Bewohnern der kleinen Stadt für einiges Stirnrunzeln.

„Also irgendwann reichts auch mal! Eine Stirn aus dem Weltall greift die Menschheit an. Was soll der Quatsch?“ Könnte man jetzt den Kuratoren der TTN entgegen schmettern. Doch wir bieten euch die Stirn!

 „I did enjoy the movie because this is the kind of humour that I enjoy.” - Ninny Hammer

 

08
Mai
2024
Mittwoch, 8. Mai 2024 21:15
Wild Riders USA 1971, 91 Min., 35mm, Regie: Richard Kanter, Darsteller: Alex Rocko, Elizabeth Knowles, Sherry Bain Als sich

Wild Riders

USA 1971, 91 Min., 35mm, Regie: Richard Kanter, Darsteller: Alex Rocko, Elizabeth Knowles, Sherry Bain

Als sich die beiden Biker Pete and Stick nicht mehr an die Gepflogenheiten ihrer Gang halten, werden sie ob ihres untragbaren Verhaltens kurzerhand rausgeschmissen. Auf ihrer Suche nach neuen Kontakten machen Sie an einer Villa Rast. Hier treffen sie auf die Bewohnerin und deren Freundin. Sie beschließen, sich derer sowie des Mobiliars habhaft zu machen. Als der zurückkehrende Ehemann sieht, was die beiden mit seinem Hab und Gut angestellt haben, packt er sein Cello aus und sorgt wieder für geordnete Verhältnisse.

In den ersten Minuten biegt der Film, auch zeitlich gesehen, erst in Richtung „Easy Rider“ (1969) ab, macht einen Schwenk zum später gedrehten deutschen Klassiker „Rocker“ (1972), fährt sich dann aber auf seinem eigenen Weg fest, der gepflastert ist von (unfreiwilliger) Komik und ausufernder Brutalität. Nicht nur für Exploitation-Liebhaber auf jeden Fall sehenswert! Kuriosität am Rande: Der AB-Verleih versuchte mit den blutigen Höhepunkten dieses Films seinen Pseudo-Sensationsschocker „Snuff“ („Big Snuff“) aufzupeppen.

 

09
Mai
2024
Donnerstag, 9. Mai 2024 21:15
Breaking Glass UK 1980, 104 Min., 35mm, deutsche Fassung, Regie: Brian Gibson, Darsteller: Hazel O‘Connor, Phil Daniels,

Breaking Glass

UK 1980, 104 Min., 35mm, deutsche Fassung, Regie: Brian Gibson, Darsteller: Hazel O‘Connor, Phil Daniels, Jon Finch

Kate Crowley (Hazel O‘Connor) hat ordentlich Wut im Bauch. Damit ist sie im Großbritannien der frühen Achtziger nicht allein. Anstatt sich jedoch beim Fußball zu kloppen, kanalisiert die talentierte Musikerin ihre Aggressionen in emotionale Songs. Als sie schließlich Danny (Phil Daniels) kennenlernt, der seine Expertise als Manager anbietet, kommt es sogar zu einigen vielversprechenden Gigs mit ihrer Band. Der Weg ins Musikbiz scheint geebnet, doch die anarchistische Kate bleibt skeptisch – zurecht, wie der Film im weiteren Verlauf beweist …

„Breaking Glass“ genießt durchaus einen gewissen Kultstatus unter Filmfreaks. Zumal Hazel O‘Connor, hierzulande weitestgehend unbekannt, im Vereinigten Königreich tatsächlich über einen nicht unbedeutenden Bekanntheitsgrad als Sängerin verfügte. Ihre einnehmende Präsenz sowie ihre eingängigen Songs werten Brian Gibsons Streifen enorm auf – sehr gelungen.

 

11
Mai
2024
Samstag, 11. Mai 2024 21:15
A Boy and his Dog USA 1975, 91 Min., digital, deutsche Fassung, Regie: L. Q. Jones, Darsteller: Don Johnson, Susanne Benton,

A Boy and his Dog

USA 1975, 91 Min., digital, deutsche Fassung, Regie: L. Q. Jones, Darsteller: Don Johnson, Susanne Benton, Jason Robards

„Der 4. Weltkriegt hat die Erdoberfläche in ein postapokalyptisches Ödland verwandelt. Die Zivilisation hat sich aufgelöst. Die wenigen Überlebenden kämpfen mit allen Mitteln um die letzten Nahrungsvorräte und Frauen. So ist auch der junge Vic immer auf der Suche nach der nächsten Nummer. Zur Seite steht ihm sein mutierter Hund Blood, der per Telepathie mit ihm redet. Als sie der freizügigen Quilla June begegnen, werden Sie von Plünderern überfallen und Vic flieht mit ihr in eine unterirdische Stadt. Deren faschistoider Anführer Craddock hat jedoch seine eigenen Pläne für Vic.“ (Epix Media)

Klassiker! Und zugleich das fulminante Schauspieldebüt von Don Johnson („Miami Vice“). „Geistreich grotesk!“ und „Ein spaßiger Albtraum!“ - so jubelte einst die zeitgenössische Kritik. Und auch beim Filmdienst zeigte man sich zufrieden: „Der Film setzt sich kritisch, wenn auch nicht ohne Zynismus, mit dem Zerfall menschlicher Grundwerte auseinander. Seine Härte wird durch ironische Brechungen gemildert.“

 

14
Mai
2024
Dienstag, 14. Mai 2024 21:15
Sexy Beast GB 2000, 88 Min., digital, deutsche Fassung, Regie: Jonathan Glazer, Darsteller: Ray Winstone, Ben Kingsley, Ian

Sexy Beast

GB 2000, 88 Min., digital, deutsche Fassung, Regie: Jonathan Glazer, Darsteller: Ray Winstone, Ben Kingsley, Ian McShane, Amanda Redman 

„Glazer gelingt ein Gangsterfilm in bester britischer Tradition, indem er nicht das Verbrechen, sondern die Verbrecher und ihre Miseren in den Mittelpunkt stellt. „Sexy Beast“ ist eine wunderbare Reflexion darüber, wie Menschen mit Zwängen und Erwartungshaltungen umgehen, wie sie versuchen sich daraus zu befreien und sich bei diesem Versuch nur noch weiter darin verstricken. Dass der Film dabei kein moralisches, trockenes Lehrstück ist, dafür sorgt die frische und kreative Inszenierung Glazers, der ein intelligentes Drehbuch, hervorragende Darsteller und eine exzellente visuelle Umsetzung zu einem nahtlosen Ganzen zusammenfügt. Emotionen werden bei Glazer nicht durch tonnenschwere Dialoge, sondern durch suggestive Szenerien, die direkt in unser Gehirn treffen, vermittelt. Manchen erscheint dies offensichtlich als filmischer Fehler. In Wirklichkeit sind es aber diese magischen Bilder, die seit jeher die wahre Faszination des Kinos ausmachen.“ (Michael Haberlander, artechock)

 

16
Mai
2024
Donnerstag, 16. Mai 2024 21:15
Under the Skin USA/GB 2013, 108 Min., digital, deutsche Fassung, Regie: Jonathan Glazer, Darsteller: Scarlett Johansson,

Under the Skin

USA/GB 2013, 108 Min., digital, deutsche Fassung, Regie: Jonathan Glazer, Darsteller: Scarlett Johansson, Jeremy McWilliams, Paul Brannigan

„Eine Außerirdische zieht in der Gestalt einer schönen Frau durch Schottland, verführt Männer und verleibt sich deren Körper ein. Die anfängliche Gefühlslosigkeit gegenüber den Opfern weicht allmählich einer Bereitschaft zur Interaktion und der Frage, ob sie entgegen ihrer Natur handeln und wie ein Mensch leben soll. Der rätselhafte, fast wortlose Science-Fiction-Film schwebt beständig zwischen Realität und Imagination. Meisterhaft in der formalen Gestaltung, verbindet er dokumentarische und assoziative Szenen mit einem suggestiven Klangteppich zu einem melancholisch-schönen Kunstwerk.“ (Filmdienst)

 

17
Mai
2024
Freitag, 17. Mai 2024 21:15
Aus einem deutschen Leben BRD 1977, 145 Min., 35mm, deutsche Originalfassung, Regie: Theodor Kotulla, Darsteller: Kai

Aus einem deutschen Leben

BRD 1977, 145 Min., 35mm, deutsche Originalfassung, Regie: Theodor Kotulla, Darsteller: Kai Taschner, Götz George, Elisabeth Schwarz

Jonathan Glatzers „The Zone of Interest“ über Rudolf Höß, den Lagerkommandanten von Auschwitz, ist einer der meistdiskutierten Filme der letzten Jahre. In „Aus einem deutschen Leben“ rekonstruierte der deutsche Regisseur Theodor Kotulla schon 1977 das Leben von Höß mit einem großartigen Götz George in der Hauptrolle.

„Im Jahr 1941 betraut der Reichsführer SS Franz Lang mit der „geheimen Reichssache“: Als Kommandant des Vernichtungslagers Auschwitz plant und exekutiert Lang die Ermordung von über einer Million Menschen, vor allem Jüdinnen und Juden. Franz Lang war, vom Kriegsende bis zu seiner Verhaftung, der Tarnname des ehemaligen Lagerkommandanten Rudolf Höß, der 1947 in Polen hingerichtet wurde. Theodor Kotullas fiktionalisierte Filmbiografie eines der Hauptverantwortlichen des Holocaust hält sich eng an Robert Merles 1952 erschienen Roman „Der Tod ist mein Beruf“ sowie Höß' eigene Aussagen und Aufzeichnungen in britischer, später polnischer Haft. Als einer von wenigen deutschen Filmen stellte sich „Aus einem deutschen Leben“ 1977 der Frage, wie ein augenscheinlich gewöhnlicher Deutscher, gewissenhafter Arbeiter und liebevoller Familienvater, zum systematischen Massenmörder werden konnte.“ (Philipp Bühler, kinofenster.de)