Die Rückkehr der Zombies

1die-rueckkehr_der_zombies
Kategorie
Filme
Date
Samstag, 25. Oktober 2025 17:00

Die Rückkehr der Zombies
(Le notti del terrore)
Italien 1981 | ca. 85 Min. | deutsche Fassung | 35mm [1.85:1]

Regie: Andrea Bianchi
Musik: Elsio Mancuso, Berto Pisano
Kamera: Gianfranco Maioletti
Drehbuch: Piero Regnoli
Darsteller: Karin Well, Gianluigi Chirizzi, Simone Mattioli, Pietro Barzocchini, Mariangela Giordano

Die Story ist simpel und schnell erzählt: Ein Archäologe erforscht auf einem abgelegenen Landsitz eine Krypta, wobei er schlechterweise einige alte Zombies etruskischer Templer erweckt. Am gleichen Tag begibt es sich, dass Gutsherr George (Roberto Caporali) hier mit einigen Gästen einkehrt. Darunter sind auch seine Geliebte Evelyn (Mariangela Giordano) und ihr Sohn Michael, der sich unangemessen zu seiner Mutti hingezogen fühlt. Alle sind guter Laune und feiern dies, einige begeben sich nebenher auch mal in die Horizontale. Doch der Spaß hat ein Ende, als sie sich von den untoten Etruskern umzingelt sehen. Das Gemetzel kann beginnen…

Der Filmkritiker mag bekritteln, dass die Dramaturgie von Die Rückkehr der Zombies dünn ist und auch nur ein Aufhänger für eine Aneinanderreihung exploitativer Szenen. Das ist jedoch nur gut und recht, denn Regisseur Andrea Bianchi lieferte hier einen sleazigen und hundsbrutalen Zombieflick ab. Praktische Effekte gibt es reichlich zu bewundern, wenn auch nicht immer von großer Qualität, genauso einige fiese Make-up F/X. Wer auf Gedärme steht, wird auch hier nicht enttäuscht werden. Der Film gibt also dem Gorehound in uns reichlich Zucker. Doch das, was bei den meisten von diesem Film hängenbleibt, ereignet sich in Zusammenhang mit dem jungen Michael und seiner Mutter. Das nervende Blag wird nicht müde zu betonen, wie sehr es ihm fehlt, an ihre Brust zu dürfen. Das brennt sich unauslöschbar ins Gedächtnis, fürwahr. Vor allem da das kleine Arschloch mit dürrem Gesicht und unheimlichem Blick vom kleinwüchsigen Peter Bark gespielt wird, der damals schon 26 Lenze zählte.

Innerhalb des Subgenre der Zombiefilme, selbst der italienischen, bewegen wir uns hier schon nah am Bodensatz. Bianchi pfeift auf alles, was dem Weg des Schlachtviehs zur Endverwertung im Weg stehen würde, es sei denn, es geht darum, etwas nackte Haut oder ekligen Inzest zu zeigen. Wer also irgendetwas Gehaltvolles in Filmen sucht, etwas, das über die bloße Struktur und die Lust an der Sensation, dem wohligen Ekel hinausgeht, ist hier fehl am Platz. Aber für Exploitation-Gourmets, Gorehounds und Italo-Freaks ist der Film ein kleines Fest. Kein beschwingtes Stadtfest, eher die feucht-fröhliche Betriebsfeier, auf der man sich zum Affen macht, den halben Abend kotzend auf dem Klo verbringt und am nächsten Morgen neben der unbeliebten, nicht wirklich hübschen Kollegin aufwacht.

 
 

Alle Daten

  • Samstag, 25. Oktober 2025 17:00