Bratpfanne Kaliber 38

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Kategorie
Filme
Date
Sonntag, 27. April 2025 13:00

BRATPFANNE KALIBER 38

 

...E ALLA FINE LO CHIAMARONO JERUSALEM  L´IMPLACABILE

ITA 1971, DF, 90 Min., 35mm, CS

Regie:Antonio Secchi

Buch: Mario Amendola, Massimo Franciosa, Luisa Montagnana

Kamera: Giorgio Regis

Musik: Franco Micalizzi

Mit Scott Holden, Keenan Wynn, Delia Boccardo, Mimmo Palmara

Billy Bronson will gemeinsam mit seinem Sohn Jessie sowie dem tollpatschigen Bobo Bison zwei Kisten Gold an den Südstaatenoffizier Briscott, der eine Redneck-Armee gegen die Yankees mobilisieren will, liefern. Da das hellgelbe Edelmetall im Wilden Westen erwiesenermaßen außerordentlich begehrt ist, kommt es zeitnah zu den ersten von Kapriolen flankierten Komplikationen.

»...e alla fine lo chiamarono Jerusalem l'implacabile« wurde für seinen bundesdeutschen Kinoeinsatz vom Jugendfilm-Verleih mit dem beispiellosen Namensschild »Bratpfanne Kaliber 38« etikettiert. Ein vom Erfolg der Trinità-Western inspirierter Klamauk-Western.

Dessen Regisseur, Antonio Secchi, agierte vornehmlich als Kameramann und zeichnet für die Fotografie einiger Italo-Western, bei denen er u. a. mit Carlo Lizzani und Damiano Damiani zusammenarbeite, verantwortlich. 

»Bratpfanne Kaliber 38« ist Secchis einzige Regiearbeit. Für dessen Gestaltung jonglierte der gebürtige Lombarde mit geläufigen Ingredienzien des US-amerikanischen Westernkinos, um diese nach seinem Gutdünken auf Zelluloid zu verewigen. So persifliert er die klassischen Vater-(Zieh)Sohn-Western (siehe »Duell im Morgengrauen« oder »Red River«) als auch die Boy-Hero-Western (siehe »Mein großer Freund Shane«). Ferner lassen sich mit Blick auf Secchis Figurenkonstruktionen Gemeinsamkeiten (Die Habgier, die Bitch, der Franzose) mit Terence Youngs »Rivalen unter roter Sonne« enkodieren.

»Bratpfanne Kaliber 38« ist ein innovationsfreudiger Western, der sein Publikum kraft annehmbar agierender Protagonisten sowie einem stets chargierendem Goldbesitz unterhalten kann. Trotzdem sollten Sie sich - wie gemeinhin bei jedem  Klamauk-Western - nicht allzu sicher wiegen, denn obwohl das Dialogbuch von Eberhard Storek recht ordentlich ausgefallen ist, liefert die bundesdeutsche Bearbeitung der PROfilm GmbH dennoch allerlei gnadenlose Albernheiten, im Speziellen rekurrent-niveaulose Verdauungsscherze, die Ihr Nervenkostüm auf eine harte Probe stellen könnten.  

Frank Faltin

 
 

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