Jubiläum „50 Jahre KommKino“: Die frühen 80er - Hoch lebe Herbert Achternbusch
Wanderkrebs
D 1984, 95 Min., dF, 35 mm, R.: Herbert Achternbusch, D.: Herbert Achternbusch, Franz Baumgartner, Annamirl Bierbichler, Josef Bierbichler
In „Wanderkrebs“ erzählt Herbert Achternbusch die Geschichte des Wanderers bzw. Krebskranken Sepp, gespielt von Achternbusch selbst, der sich auf eine absurde und oft groteske Reise durch eine Welt voller Unverständnis und Isolation begibt. Dabei begegnet er skurrilen Figuren, die ihn mal unterstützen, mal abweisen, während er sich zwischen dem Verfall seines Körpers und dem Chaos der Gesellschaft verliert.
Achternbusch inszeniert „Wanderkrebs“ mit einer Mischung aus surrealem Humor und existenzieller Schwere. Die Ästhetik des Films ist rau und minimalistisch, mit langen, statischen Einstellungen. Genau diese Abstraktheit ist Teil von Achternbuschs radikalem Ansatz, der die Normen des Erzählkinos hinterfragt. Der Filmdienst schrieb: „Ein hintersinniges Pamphlet des bayrischen Filmemachers Herbert Achternbusch, der, nachdem ihm das Bundesinnenministerium auf Grund des Skandals um ‚Das Gespenst‘ weitere Fördergelder versagt hat, in einem bitter-komischen Rundumschlag die Schreckensvision eines politisch, ökologisch und moralisch dem Untergang geweihten Vaterlands entwirft.“