Death Wish 3 – Der Rächer von New York
Originaltitel: Death Wish 3, USA 1985, Regie: Michael Winner, 91 Min., engl. Originalfassung, 35mm, Regie: Michael Winner, Darsteller: Charles Bronson, Deborah Raffin, Ed Lauter, Martin Balsam
Das berüchtigtste und unfassbarste Werk aus der Cannon-Produktionsschmiede, wie es nur in den 1980ern möglich war: Eine geradewegs zur aberwitzigen Karikatur gesteigerte Rachefantasie als grell ausgemaltes Gewalt-Spektakel, das keine Gefangenen macht, mit grandiosen Überzeichnungen bestens unterhält und ungläubig staunen lässt – in ungekürzter Originalfassung!
„Paul Kerseys (Charles Bronson) alter Freund Charley (Francis Drake) fällt in seiner New Yorker Wohnung jugendlichen Einbrechern zum Opfer. Es stellt sich heraus, dass das einst friedliche Seniorenviertel inzwischen fest in der Hand brutaler Banden liegt. Kersey schlägt sich auf die Seite der machtlosen Ruheständler und zettelt einen Kleinkrieg gegen die Halbstarken an …
Zum dritten Mal bemüht die Selbstjustiz-Reihe einen kaltblütigen Willkürmord als Handlungsauslöser, diesmal für eine eher undurchdachte, wenig einfallsreiche, mitunter sprunghaft entwickelte Straßenschlacht. Trotz des undankbaren Drehbuchs gelingt es Michael Winner, einen doppelten Boden einzuziehen, indem er das beißend brutale Geschehen gewitzt ins Apokalyptische übertreibt und mit beinahe surrealen Abreibungen, die die listigen Alten den hitzköpfigen Jungspünden angedeihen lassen, zu seinem Leitthema der zerstrittenen Generationen zurückfindet. Besonders deutlich erscheinen die Alten hier als geduldige, vom Leben geschulte Pazifisten, die erst durch die lebensbedrohlichen Übergriffe der machthungrigen Jungen gezwungen werden, ihre Friedfertigkeit aufzugeben, um den eigenen Untergang abzuwenden und die vorwitzigen Umstürzler auf ihre Plätze zu verweisen. Eine zwar schluderig geschriebene, aber hintersinnig inszenierte Actionfarce, die die Weltzufriedenheit des Zuschauers mit unermüdlicher Stänkerlaune piesackt.“ (Adam Kesher, ofdb.de)