Blow Up

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Mittwoch, 20. September 2023 21:15
                                           Eintritt: 6 Euro                           

Blow Up

England/Italien; 1966, 35mm, deutsche Fassung, Länge 111 Minuten, Regie: Michelangelo Antonio Darsteller: David Hemmings, Jane Birkin, Sahra Miles

"Blow Up", ein Film von Michelangelo Antonioni, ist ein fesselndes Werk, das die Betrachtung von Kunst, Wahrheit und Realität auf subtile Weise herausfordert. Inmitten dieser komplexen Erzählung erstrahlt Jane Birkin in einer ihrer bemerkenswertesten Rollen. Ihre Präsenz verleiht dem Film eine Aura der Eleganz und Faszination.

Die Handlung dreht sich um Thomas, einen Modefotografen in London, der zufällig etwas Merkwürdiges auf seinen Fotos entdeckt: möglicherweise eine Verbindung zu einem Verbrechen. Während er versucht, die Wahrheit hinter den Bildern zu enthüllen, taucht er immer tiefer in eine Welt der Unsicherheit und der verschwimmenden Grenzen zwischen Realität und Illusion ein. Der Film erkundet Themen wie Wahrnehmung, Sinnlichkeit und die Bedeutung der Kunst in einer modernen Welt. Thomas' Suche nach der Wahrheit wird zu einer Metapher für die Schwierigkeit, objektive Realität zu erfassen. Die Handlung ist geprägt von einer rätselhaften Atmosphäre und einer visuellen Ästhetik, die die Unsicherheit der Charaktere widerspiegelt.

Inmitten der visuellen Pracht des Films und der detaillierten Erkundung von Bildern und Bedeutungen bleibt Jane Birkin das Herzstück. Ihre magnetische Präsenz lenkt die Aufmerksamkeit auf die Facetten der menschlichen Erfahrung, die sich hinter der Oberfläche verbergen. "Blow Up" blieb nicht nur als Film in Erinnerung, der die Konventionen des Kinos aufbrach, sondern auch als ein Werk, das Jane Birkins Schauspielkunst in ihrer ganzen Brillanz präsentiert.

 

Retrospektive Jane Birkin

Am 16. Juli 2023 verstarb Jane Birkin, eine der bemerkenswertesten Schauspielerinnen Englands, im Alter von 76 Jahren. Mit 19 Jahren heiratete sie den bekannten Beat- und Filmkomponisten John Barry, heute vor allem durch seine zahlreichen Filmmusiken für James-Bond-Filme bekannt, das Paar trennte sich jedoch nach einigen Jahren. 1968 zog sie nach Frankreich, wo sie mit Serge Gainsbourg ein Jahr später den Skandalsong „Je t’aime… moi non plus“ sang. Aufgrund der erotischen Performance dieses Liedes, dessen Text überwiegend gestöhnt wird, wurde es von zahlreichen Radiosendern als obszön verboten. Zu dieser Zeit begann sie auch eine Filmkarriere und spielte an der Seite namhafter Schauspieler wie Romy Schneider, Alain Delon, Pierre Richard und Christopher Lee. Ihr gelang es, bereits als zweiter Film eine Rolle in Antonionis Klassiker „Blow Up“ (1966) zu bekommen und sie spielte mehrfach in Komödien von Claude Zidi, war aber zumeist in ernsthaften Filmen wie „Die schöne Querulantin“ (1991) von Jacques Rivette zu sehen. In ihren Filmen zeichnet sie sich sich durch sinnliche Präsenz, charmante Lebendigkeit und Wandlungsfähigkeit aus, dank derer sie unterschiedlichste Charaktere spielte.

Zum Andenken an Jane Birkin zeigt das KommKino eine Auswahl aus ihrem Werk.

 
 

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