Mannaja - Das Beil des Todes

Manaja---Das-Beil-des-Todes
Samstag, 20. Mai 2023 23:00
                                           Einzelticket: 6,-                                                                  Dauerticket: 40,-                           

Ein Kopfgeldjäger, der ebenso gut mit dem Wurfbeil
wie mit dem Colt umgehen kann, lässt sich
auf ein blutiges Katz- und Mausspiel mit den niederträchtigen
Eignern einer Silbermine ein…

Damals, 1969, drehte Sergio Martino seinen ersten
Spielfilm, einen Western. DER TOD SAGT AMEN war
allerdings nicht die vielversprechendste Premiere. Die
Triumphe, die Martino nur wenig später in der Kür des
italienischen Thrillers feiern sollte, haben sich beim
Debüt noch nicht angekündigt.

Zwischen DER TOD SAGT AMEN und MANNAJA, seiner
zweiten und zugleich letzten Bleioper, sollten acht
Jahre, viele Genre-Wechsel und Giallo-Klassiker wie
YOUR VICE IS A LOCKED ROOM AND ONLY I HAVE THE
KEY, DER KILLER VON WIEN oder TORSO liegen.

Ende der Siebziger, als Martino zum Italowestern zurückkehrt,
hat dieser längst seinen Schwanengesang
angestimmt. Cinecittàs einst so verlässlicher Goldesel
lag im Sterben und MANNAJA wurde zu so etwas
wie seiner Totenfeier. Viele Western wurden in Italien
hiernach nicht mehr gedreht. Doch schon das Wurfbeil,
das noch vor den Opening Credits eine Punktlandung
auf Donald O’Briens Handgelenk hinlegt, macht
deutlich, dass hier niemandem der Sinn nach einem
leisen Abschied steht. War Martino in DER TOD SAGT
AMEN noch uneins zwischen Klamauk und Bleiernst
geschwankt, schwört er hier den Zuschauer bereits
in den ersten fünf Minuten auf die grobe Kelle ein. Die
schwingt in Gestalt des titelgebenden „Beil des Todes“
übrigens kein Geringerer als Maurizio (DIE VIPER)
Merli, der sich hier als Kopfgeldjäger einen blutigen
Privatkrieg mit Eurocult-Ikonen wie Philippe Leroy und
John Steiner liefern darf.


Etwas Neues gewinnt MANNAJA seinem in den letzten
Zügen liegenden Genre nicht mehr ab, legt sich in Sachen
Härte aber umso mehr ins Zeug. Die „liderlichen“
Tänzerinnen werden öffentlich ausgepeitscht (zumindest
so lange bis Mannaja eingreift), eine Arbeiterrevolte
wird blutig niedergeschlagen und die Sonne
selbst dient als Folterknecht in einer ziemlich garstigen
Tortur, die unser Titelheld noch über sich ergehen
lassen muss, bevor er zum nebelverhangenen Showdown
antreten darf.


Somit hat Sergio Martino dem Italowestern ein würdiges
Requiem bereitet. (Christian Ade)

 
 

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  • Samstag, 20. Mai 2023 23:00