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The El Duce Tapes
USA 2019, 100 Min., OV, digital, R: Rodney Ascher, David Lawrence, Ryan Sexton, D: El Duce, Steve Broy, Eric Carlson, Gwar
Als Al Gores Gattin Tipper Mitte der Achtziger ihren Kreuzzug gegen den Rock‘n‘Roll führte, standen die Mentors ziemlich weit oben auf dem Scheiterhaufen der modernen Inquisition. Die dreiköpfige Band spielte bereits seit 1977 einen primitiven Mix aus Punk und Thrash-Metal, dessen derbe Lyrics von Frontsau Eldon „El Duce“ Hoke ins Mikro gekotzt wurden. Selbst in Szenekreisen hielt sich der Bekanntheitsgrad der Combo in bescheidenem Rahmen – bis Tipper Gore mit ihrer PMRC-Sauberfrau-Kampagne unfreiwillig die Werbetrommel rührte. Die katapultierte insbesondere „El Duce“ in zahlreiche Talkshows, die er als Plattform für Publikumsbeschimpfung und steil-provokante Forderungen nutzte. Nachdem es einige Jahre ruhig um ihn geworden war, rückte sich der Mentors-Sänger kurz nach dem Tod Kurt Cobains wieder ins Rampenlicht, indem er behauptete, er sei von Courtney Love beauftragt worden, ihren Mann zu töten. Auch „El Duces“ eigenes Ableben 1997 bleibt mysteriös: Er wurde unter ungeklärten Umständen in der Nähe seines Hauses von einem Zug überrollt …
Die „El Duce Tapes“ versammeln fesselndes Footage-Material von Eldon Hoke, zeigen den grenzüberschreitenden Künstler beim Wüten und lassen ihn seine komplett verkorkste Kindheit reflektieren, in der er von seinem Vater misshandelt wurde – wenn dieser nicht gerade hauptberuflich Napalm-Bomben für Vietnam konstruierte.