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FILMAMENT-Sondersichtung Nr. 11:
GESCHICHTE DER GESCHWINDIGKEIT
D 2008, 82 Min., R.: Joanna Maxellon
In ihrem sehr persönlichen Dokumentarfilm "Geschichte der Geschwindigkeit" nimmt uns die Autorin Joanna Maxellon mit auf eine irrwitzige Reise durch das ländliche Polen. Im alten Lebensmittelbus von Onkel Antoni klappern wir Dorf um Dorf ab, um Jung und Alt mit Waren und uns mit Geschichten zu versorgen. Mit einem Schmunzeln auf den Lippen lauschen wir etwa der Erzählung vom einzigen Kosmonauten Polens, der sein Flugzeug einem Dorf schenkte, weil er zu betrunken war, um damit zurückzufliegen. Wir erfahren von einem kleinen Mädchen, das eine grandiose Oper inszenierte und als einziges Erinnerungsstück ihre Milchzähne hinterließ, und vom Papst, der wohl einmal zum Paddeln herkam, den aber niemand je wirklich sah. Die Geschichten sind ebenso amüsant wie zahlreich - sie liegen nur so auf der Straße, wie Onkel Antoni sagen würde. Wenngleich sie auch in der Erinnerung der Erzählenden verklärt dargestellt werden - oder, wie Joanna sagen würde: "So viele Perspektiven und nirgendwo die ganze Wahrheit". So liegt der Reiz gerade darin, sich vorzustellen, wie es hätte sein können. "Mit einigen Botschaften ist es wie mit der Sonne - es gibt sie nicht, sie scheint nur so" lautet ein polnisches Sprichwort und legt uns damit die Botschaft des Films nahe: Genießt die Geschichten, denn sie erwärmen das Herz!